Landgericht Magdeburg - Pressemitteilung Nr.: 061/11

Landgericht Magdeburg -

Pressemitteilung Nr.: 061/11

Magdeburg, den 22. November 2011

(LG MD) Zivilprozess

Feldzerstörer: Sachverständigengutachten wird eingeholt

11 O 2106/08 ? 11.

Zivilkammer des Landgerichts Magdeburg

Mit Beschluss vom

17.11.2011 haben die drei Berufsrichter der 11. Zivilkammer angeordnet, dass

ein Sachverständiger prüfen soll, ob nach der teilweisen Zerstörung der

Pflanzen des Freilandversuches, der Versuch noch ausgewertet werden konnte oder

nicht. Nach dem bisherigen Ergebnis der Beweisaufnahme hatten die beklagten

Gentechnikgegner rund 50% der Pflanzen des Versuchsanbaus zerstört.

Im Hinblick auf den

möglichen Schadensersatz muss das Gericht mit sachverständiger Hilfe prüfen, ob

und inwieweit durch die Teilzerstörung der Versuch hinsichtlich der

wissenschaftlichen Erkenntnismöglichkeiten beeinträchtigt wurde.

Hintergrund: Die

Beklagten haben am 21. April 208 ein Versuchsfeld in Gatersleben u. a. mit

gentechnisch veränderten Pflanzen beinahe zur Hälfte zerstört. Dabei wurden sie

durch ein Kamerateam und einen Fotografen begleitet.

Bereits am 11. Juni

2009 hatte das Landgericht gegen die 6 Beklagten ein sogenanntes Grund- und

Teil-Urteil verkündet. Das Landgericht hatte entschieden, dass die

Gentechnikgegner grundsätzlich Schadensersatz leisten müssen. In einem Urteil

2. Instanz hat das Oberlandesgericht Naumburg (9 U 116/09) am 25. Mai 2010 den

Zivilrechtsstreit zur erneuten Verhandlung und Entscheidung an das Landgericht

Magdeburg zurückverwiesen (vgl. Pressemitteilung OLG Naumburg 8/10 vom

25.05.2010). Der Bundesgerichtshof hat am 15.02.2011 die

Nichtzulassungsbeschwerde der 6 Beklagten verworfen. Mittlerweile ist das

Verfahren wieder hier am Landgericht anhängig und wird hier fortgeführt.

In einem Strafverfahren

wurden die Gentechnikgegner bereits strafrechtlich zur Verantwortung gezogen.

Christian

Löffler

Pressesprecher

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