Die 8. Strafkammer hat am 23.05.2013 nach mehrtägiger Hauptverhandlung im Strafverfahren gegen vier Angeklagte aus Köthen einen 30-jährigen Angeklagten wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von sieben Monaten verurteilt. Die übrigen Angeklagten im Alter von 29, 32 und 42 Jahren sind aus tatsächlichen Gründen freigesprochen worden.

Die Staatsanwaltschaft hatte den Männern gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Sie ging nach dem Ergebnis der Ermittlungen davon aus, dass die Angeklagten in den Abendstunden des 18.11.2012 vor einem Wohnheim in Köthen im gemeinschaftlichen Zusammenwirken einen Studenten chinesischer Staatsangehörigkeit zunächst als ?Reisfresser? beschimpft und ihm im Verlaufe des weiteren Tatgeschehens mehrere Faustschläge gegen den Kopf und den Oberkörper versetzt haben.

Im Ergebnis der umfangreichen Beweisaufnahme, die im Februar 2013 begonnen hatte, vermochte sich das Gericht nicht die nötige Überzeugung zu verschaffen, dass sich die Tat wie angeklagt zugetragen hat. Es hat vielmehr lediglich einen Schlag gegen den Geschädigten als bewiesen angesehen, der einem der Angeklagten zweifelsfrei zuzuordnen war. Dieser ist ferner für schuldig befunden worden, im Verlaufe der Auseinandersetzung die Scheibe der Eingangstür zum Wohnheim zerstört zu haben. Im Übrigen hat das Gericht weitere Gewalteinwirkung gegen den Geschädigten zwar für möglich gehalten. Es habe sich aber nicht aufklären lassen, von welchem der Angeklagten diese ausgegangen sei. Zugleich hat das Gericht betont, es bestehe kein Zweifel, dass der Geschädigte Opfer eines ausländerfeindlich motivierten Übergriffs geworden sei.

8 Kls 304 Js 25437/12

Frank Straube

Pressesprecher