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Pressemeldungen der Justiz - Verwaltungsgericht Dessau

(LG DE) Strafsachen am Landgericht Dessau-Roßlau (Korrektur)

21.09.2016, Dessau-Roßlau – 24

  • Landgericht Dessau-Roßlau

 

 

Die Staatsanwaltschaft hat

in folgenden Verfahren Anklage vor der 2. Strafkammer des Landgerichts

Dessau-Roßlau als Schwurgericht erhoben:

 

 

 

1. Im Verfahren 2 Ks 115 Js

16355/16 richtet sich die Anklage wegen versuchten Totschlags, gefährlicher

Körperverletzung und Beleidigung gegen einen 20-jährigen Heranwachsenden sowie

einen 23-jährigen Mann aus Dessau-Roßlau. Ihnen wird vorgeworfen, in den späten

Abendstunden des 30.06.2016 auf dem Bahnhof in Zerbst einen pakistanischen

Staatsangehörigen, der auf einen Zug wartete, grundlos zunächst als

"Scheiß-Ausländer" beschimpft und ihn im Verlaufe des weiteren

Tatgeschehens im gemeinschaftlichen Zusammenwirken getreten und geschlagen zu

haben, wobei sich die Auseinandersetzung vom Bahnsteig auf das Gleisbett

verlagerte. Als sich die Regionalbahn in Richtung Magdeburg in Bewegung setzte,

sollen die Angeschuldigten den erheblich verletzten Geschädigten auf dem Gleis

zurückgelassen haben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sie dabei

dessen Tod billigend in Kauf nahmen. Der Geschädigte konnte sich noch aus

eigener Kraft aufrichten und vor dem herannahenden Zug retten, wurde jedoch vom

Puffer des Triebfahrzeugs an der Schulter erfasst, wobei er eine Fraktur des

Schulterblattes davontrug. Ferner erlitt er infolge der Gewalteinwirkung eine

offene Wunde am linken Auge, massive Hautunterblutungen und ?abschürfungen

sowie ein Schädelhirntrauma. Die Angeschuldigten, die sich derzeit in

Untersuchungshaft befinden, sollen zur Tatzeit alkoholisiert gewesen sein. Das

Hauptverfahren ist noch nicht eröffnet.

 

 

 

2. Im Verfahren 2 Ks 111 Js 11214/16 wirft die

Staatsanwaltschaft einem jetzt 21-jährigen, zur Tatzeit noch 20 Jahre alten

Mann und dessen 20-jähriger Lebensgefährtin aus Dessau-Roßlau Mord in

Verdeckungsabsicht in Tateinheit mit Vergewaltigung vor. Nach dem Ergebnis der

Ermittlungen soll die Angeschuldigte entsprechend einem gemeinsamen Tatplan in den

Abendstunden des 11.05.2016 das spätere Opfer, eine aus der Volksrepublik China

stammende Studentin, unter Vortäuschung eines Notfalls in eine leerstehende

Wohnung in Dessau gelockt haben. Dort sollen beide Angeschuldigten die

Geschädigte unter massivster Gewalteinwirkung wiederholt vergewaltigt und im

Anschluss in der Annahme zurückgelassen haben, sie werde ohne medizinische

Versorgung alsbald versterben. Als sie Stunden später in die Wohnung

zurückkehrten und feststellten, dass die schwer verletzte Geschädigte noch am

Leben ist, sollen sie sie in einem nicht ohne weiteres einsehbaren rückwärtigen

Grundstücksbereich abgelegt haben. Dort wurde das Opfer am 13.05.2016 im Zuge

einer Suchaktion tot aufgefunden. Todesursache war nach den rechtsmedizinischen

Feststellungen eine Einschwemmung von Fetttröpfchen in die Lungenstrombahn als

Folge der massiven stumpfen Gewalteinwirkung gegen Kopf, Rumpf und Extremitäten

des Opfers.

 

 

 

Der Angeschuldigte ist darüber hinaus zweier weiterer

Vergewaltigungen angeklagt, die er im Sommer 2013 in Dessau zum Nachteil einer

weiteren Geschädigten begangen haben soll und die erst jetzt im Zuge der

Ermittlungen bekannt geworden sind. Die mutmaßliche Geschädigte soll vom

Angeschuldigten eingeschüchtert worden sein und deswegen von einer Anzeige

zunächst abgesehen haben.

 

 

 

Das Hauptverfahren ist noch nicht eröffnet. Beide

Angeschuldigten befinden sich seit ihrer Festnahme am 23.05.2016 in

Untersuchungshaft.

 

 

 

Frank Straube

 

Pressesprecher

 

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