Pressemeldungen der Justiz - Verwaltungsgericht Dessau
(GenStA NMB) Ermittlungsverfahren
in Sachsen-Anhalt wegen rechtsextremistischer und fremdenfeindlicher Straftaten
2006
12.06.2007, Naumburg (Saale) – 2
- Generalstaatsanwaltschaft
Generalstaatsanwaltschaft Naumburg - Pressemitteilung Nr.: 002/07
Generalstaatsanwaltschaft Naumburg - Pressemitteilung
Nr.: 002/07
Naumburg, den 27. April 2007
(GenStA NMB) Ermittlungsverfahren
in Sachsen-Anhalt wegen rechtsextremistischer und fremdenfeindlicher Straftaten
2006
Generalstaatsanwalt Jürgen Konrad:
¿Rechtsextremistische Straftaten sind weiter ernst zu
nehmen.¿
Im letzten Jahr haben die Staatsanwaltschaften des Landes Sachsen-Anhalt
insgesamt 1.567 Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Begehung
rechtsextremistischer und fremdenfeindlicher Straftaten eingeleitet. Dies
entspricht einer Steigerung von über 5 % gegenüber dem Vorjahr (2005: 1.492 Verfahren). Die in der hiesigen
Jahresbilanz Anfang März vermeldeten Zahlen, die auf einer Hochrechnung
basierten, sind mithin nach unten zu korrigieren. Gleichwohl sind die
rechtsextremistisch und rassistisch motivierten Straftaten auch weiterhin ernst
zu nehmen. Bei der Zahl von 1.567 eingeleiteten Ermittlungsverfahren handelt es
sich um die höchste Verfahrensanzahl innerhalb der letzten 5 Jahre.
Zur Verdeutlichung:
2002: 1.270 Verfahren
2003: 1.236 Verfahren
2004: 1.139 Verfahren
2005: 1.492 Verfahren
2006: 1.567 Verfahren.
Die 1.567 eingeleiteten Ermittlungsverfahren schlüsseln sich nach folgenden
Straftatbeständen auf:
1.160 Verfahren (74,0 %):
Propagandadelikte (§§ 86, 86 a StGB),
179 Verfahren (11,5 %): Volksverhetzung und Gewaltdarstellung (§§
130, 131 StGB),
138 Verfahren (8,8 %): Körperverletzungen jeder Art (§§ 223 ff.
StGB),
33
Verfahren (2,1 %):
Landfriedensbruch, auch im besonders schweren Fall (§§ 125, 125 a StGB),
2 Verfahren (0,1 %): Antisemitische Bestrebungen
55 Verfahren (3,5 %): Sonstige Straftatbestände.
Brandstiftungs- oder
Tötungsdelikte wurden glücklicherweise nicht verzeichnet.
Die 1.567 eingeleiteten Ermittlungsverfahren betrafen insgesamt 1.966
Beschuldigte, darunter 851 Erwachsene (über 21 Jahre), 537 Heranwachsende (18
bis 21 Jahre) und 578 Jugendliche (14 bis 18 Jahre). Der Anteil der
Jungtatverdächtigen betrug damit 56,7 %.
Gegen 24 Beschuldigte
musste wegen Vorliegens dringenden Tatverdachts und wegen des Bestehens von
Haftgründen jeweils Haftbefehl erlassen werden.
Klaus Tewes, Pressesprecher der Generalstaatsanwaltschaft Naumburg
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