Pressemeldungen der Justiz - Verwaltungsgericht Dessau
(LG MD) Steuerhinterziehung von rund 78 Millionen Euro bei der Herstellung von Kraftstoff in Burg
14.09.2016, Magdeburg – 31
- Landgericht Magdeburg
24 Kls 567 Js 32600/14 (4/16)
24 KLS 567 Js 25131/16 (6/16) ?
4. Wirtschafts-Strafkammer
8 Angeklagte
vorerst 6 Zeugen
Prozessbeginn: Dienstag, 20. September
2016, 09.30 Uhr, Saal C24
Fortsetzungstermine: 22.,
23. und 29. September, 11., 12. und 13 Oktober, 1., 2., 9., 10., 15., 16., 17.,
22., 23., 24., 29., und 30. November, 1., 6., 7., 8., 13., 14., 15. und 20.
Dezember 2016, 3., 4., und 11. Januar 2017 und danach jeder Dienstag und
Mittwoch bis zum Prozessende, jeweils 09.30 Uhr, Saal C24
Den sieben Männern im Alter
zwischen 36 und 60 Jahren und einer 27 jährigen Frau werden mit wechselnder
Beteiligung im Zeitraum Januar 2012 bis Oktober 2014 insgesamt rund 5.600
Straftaten der Steuerhinterziehung (Energiesteuer) vorgeworfen. Die Angeklagten
sollen dabei gewerbsmäßig und als Mitglieder einer Bande gehandelt haben. Für
ihre Taten sollen sich die Angeklagten zweier GmbHs bedient haben.
Tatort soll ein Firmengelände
in Burg bei Magdeburg gewesen sein, auf dem sich eine Anlage zur Herstellung
von Biodiesel befindet. Die Bande soll aus verschiedenen Zutaten Kraftstoff hergestellt haben, der von der
Qualität her Diesel nahe kam. Dieser Kraftstoff soll gegenüber den Abnehmern
auch als Diesel für Fahrzeuge verkauft worden sein. Dafür hätte dann
Energiesteuer entrichtet werden müssen. Gegenüber den Steuerbehörden soll
dagegen der Anschein erweckt worden sein, es seien nur Öle und Mittel
hergestellt worden, die nicht energiesteuerpflichtig sind.
Insgesamt soll dadurch zu
Lasten der Allgemeinheit ein Steuerschaden von rund 78 Millionen Euro
entstanden sein. Für den Fall einer Verurteilung müssen die Angeklagten mit
einer Freiheitsstrafe zwischen 6 Monaten und 10 Jahren rechnen.
Zwei der Angeklagten befinden
sich in Untersuchungshaft. Das Verfahren wird für fremdsprachige Angeklagte von
Dolmetschern unter Verwendung einer Konferenz-dolmetscheranlage in die
italienische, polnische und türkische Sprache übersetzt.
In dem Zeitraum 2010 bis 2011
sollen auf dem gleichen Gelände bereits ähnliche Straftaten begangen worden sein.
Einer der jetzigen Angeklagten soll ein Assistent der Geschäftsführung der
damals auf dem Gelände tätigen Firma gewesen sein. In diesem Tatkomplex läuft
seit dem 18.12.2015 ein Prozess gegen 6 andere Angeklagte vor der gleichen
Strafkammer. Ein Ende dieses ersten Prozesses steht noch nicht fest. Den
dortigen Angeklagten werden in wechselnder Beteiligung insgesamt rund 450 im
Zeitraum Juli 2010 bis Juni 2011 begangene Straftaten vorgeworfen. Sie sollen
über eine neu gegründete Firma in Burg ebenfalls den Anschein erweckt haben,
dass diese Firma Schmierstoffe u.a. Biodiesel herstellen, die nicht der
Energiesteuer unterliegt. Dabei soll ein Steuerschaden von rund 13,1 Millionen
Euro entstanden sein.
Christian
Löffler
Pressesprecher
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