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Pressemeldungen der Justiz - Verwaltungsgericht Dessau

(LG DE) Strafsachen am Amtsgericht Wittenberg

10.07.2014, Dessau-Roßlau – 19

  • Landgericht Dessau-Roßlau

Die Staatsanwaltschaft hat vor dem Amtsgericht Wittenberg Anklage gegen drei Männer im Alter zwischen 35 und 53 Jahren aus Dessau-Roßlau und Wittenberg wegen des Verdachts fahrlässiger Tötung erhoben.

 

Am 19.09.2012 kam es auf einem Betriebsgelände in Wittenberg bei Sandstrahlarbeiten an einer Ammoniakanlage zu einem Arbeitsunfall, bei dem drei Arbeiter tödlich verletzt wurden. Mit der Durchführung der Arbeiten an einer sog. Hochfackel in über 40 Metern Höhe war ein Spezialunternehmen aus Halle beauftragt. Nach dem Ergebnis der rechtsmedizinischen Untersuchungen sind die Arbeiter, die Schutzbekleidung trugen, infolge Sauerstoffmangels erstickt. Die Ermittlungen sollen ergeben haben, dass die Schutzhelme der Arbeiter sowie Gerätschaften zur Sauerstoffversorgung mangelhaft waren. Ursächlich soll letztlich aber ein geschlossenes Ventil am Druckluftbehälter gewesen sein, das die Sauerstoffversorgung der Arbeiter verhinderte, die ohne jede Vorwarnung das Bewusstsein verloren.

 

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Geschäftsführer des Spezialunternehmens und dem Bauleiter vor, entgegen einer betriebsinternen Arbeitsanweisung nicht dafür gesorgt zu haben, dass sich während der Arbeiten Sicherheitspersonen im Sicht- und Hörbereich der Arbeiter befinden, die den Arbeitern rechtzeitig die Schutzhelme vom Kopf hätten ziehen und so deren Leben retten können. Einem weiteren verantwortlichen Mitarbeiter lastet sie an, pflichtwidrig das Ventil am Druckluftbehälter nicht geöffnet zu haben, was auch der Bauleiter habe überprüfen müssen.

 

Die Angeklagten haben bislang eine strafrechtliche Verantwortlichkeit für den tödlichen Arbeitsunfall von sich gewiesen.

 

Hauptverhandlungstermine sind noch nicht anberaumt.

 

 

Frank Straube

Pressesprecher

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