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Pressemeldungen der Justiz - Verwaltungsgericht Dessau

(LG DE) Sitzungen in Strafsachen am Landgericht Dessau-Roßlau

26.05.2014, Dessau-Roßlau – 14

  • Landgericht Dessau-Roßlau

Vor der 2. großen Strafkammer des Landgerichts sind im Schwurgerichtsverfahren gegen fünf litauische Angeklagte nach mehr als einjähriger Hauptverhandlung am 23.05.2014 die Plädoyers der Prozessbeteiligten abgeschlossen worden. Vorbehaltlich einer Entscheidung des Gerichts über mehrere Hilfsbeweisanträge der Verteidiger könnte ein Urteil im Hauptverhandlungstermin am 03.06.2014, 12.00 Uhr ergehen.

 

Nach dem Ergebnis der Ermittlungen sollen die Angeklagten dem 39-jährigen späteren Geschädigten in den Abendstunden des 09.01.2012 auf dem Parkplatz ?Rosselquelle? auf der Bundesautobahn 9 (Kilometer 49,5) aufgelauert haben. Den Parkplatz hatte der Geschädigte mit einem gemieteten Transporter auf dem Weg von München zum Wohnort seiner Eltern in der Nähe von Hamburg angefahren. Bei seiner Rückkehr von der Toilette sollen die Männer ihn überwältigt, gefesselt und auf der Ladefläche des Fahrzeugs eingesperrt haben. Sodann sollen sie mit dem Transporter sowie ihrem eigenen Pkw von der Autobahn auf die Bundesstraße 187 gefahren sein. Das Fahrzeug sollen sie zwischen Coswig und Roßlau auf einer nicht einsehbaren Waldlichtung abgestellt und in der Folge dort vom Geschädigten unter massivster Gewalteinwirkung die Herausgabe von Kreditkarten nebst dazugehörigen PIN-Nummern erzwungen haben. Das Fahrzeug mit dem noch immer gefesselten Opfer sollen die Angeklagten dann auf einem anderen Waldweg in der Nähe von Roßlau zurückgelassen haben, wo es erst am 15.01.2012 aufgefunden wurde. Der Geschädigte, der seinen schweren Verletzungen erlag, trug bei dem Tatgeschehen unter anderem mehrere Rippenfrakturen, einen Querbruch des Brustbeins sowie Verletzungen des Kehlkopfes davon. Nach den rechtsmedizinischen Feststellungen war Todesursache eine Lungenfettembolie. Das Gericht hatte abweichend von der Anklage das Hauptverfahren auch wegen Mordes aus Habgier eröffnet.

 

Gegenstand der Anklage sind darüber hinaus mehrere Taten des Computerbetruges. Die Angeklagten sollen mit den erbeuteten Kreditkarten unter Verwendung der PIN-Nummern in Coswig, Wittenberg und Potsdam Geld abgehoben und Lebensmittel und diverse Bekleidung im Gesamtwert von etwa 4.000,00 ? eingekauft haben.

 

Die Eltern sowie die Brüder des Opfers treten in dem Verfahren als Nebenkläger auf.

Az.: 2 Ks 115 Js 4512/12

 

 

Frank Straube

Pressesprecher

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