Pressemeldungen der Justiz - Verwaltungsgericht Dessau
(LG MD) Auswahl aus den Prozessen
im Landgericht Magdeburg im Dezember 2010 (Stand: 30.11.2010)
01.12.2010, Magdeburg – 76
- Landgericht Magdeburg
Landgericht Magdeburg - Pressemitteilung Nr.: 076/10
Landgericht Magdeburg -
Pressemitteilung Nr.: 076/10
Magdeburg, den 1. Dezember 2010
(LG MD) Auswahl aus den Prozessen
im Landgericht Magdeburg im Dezember 2010 (Stand: 30.11.2010)
Tötung
von Tigerbabys im Magdeburger Zoo
26
Ns 181 Js 17116/08 (120/10) ¿ 6. Strafkammer als Gericht zweiter Instanz
4
Angeklagte
Prozesstag:
Montag, 06. Dezember 2010, 9.00 Uhr, Saal A 12
Am 17.06.2010 verurteilte das Amtsgericht Magdeburg
den Direktor des Magdeburger Zoos, den zuständigen Tierarzt sowie zwei
Zoomitarbeiter wegen gemeinschaftlichen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.
Alle vier Angeklagten wurden verwarnt und die Verurteilung zu einer Geldstrafe
von jeweils 90 Tagessätzen wurde vorbehalten. (Die sogenannte Verwarnung mit
Strafvorbehalt ist eine Art Geldstrafe auf Bewährung).
Das Amtsgericht Magdeburg ist zu der Überzeugung
gelangt, dass aufgrund eines Entschlusses aller vier Angeklagten der Tierarzt
nach vorangegangener Betäubung drei gesunde und von der Mutter angenommene
Tigerbabys am 05. Mai 2008 tötete, indem er den Tieren ein tödlich wirkendes
Medikament spritzte. Dieser äußere Sachverhalt ist von den Angeklagten nicht
bestritten worden. Anders als die Angeklagten ist das Amtsgericht jedoch zu
der rechtlichen Überzeugung gelangt, dass für diese Tötung kein vernünftiger
Grund nach § 17 Abs. 1 Nr. 1 Tierschutzgesetz gegeben ist.
Die näheren Urteilsgründe des schriftlichen Urteils
werden voraussichtlich in der Hauptverhandlung vom 06. Dezember 2010 verlesen,
sind aber auch bereits im Internet in die juristische Datenbank juris
eingestellt.
Gegen das Urteil haben die Angeklagten Berufung
eingelegt.
Versuchter Totschlag
in Oschersleben
21 Ks 162 Js 6518/10 ¿
1. große Strafkammer
1 Angeklagter
1 rechtsmedizinische
Sachverständige
4 Zeugen
Prozessbeginn: Dienstag,
07. Dezember 2010, 9.30 Uhr, Saal A 23
Fortsetzungstermine: Montag,
13. Dezember 2010 und Mittwoch, 15. Dezember 2019
jeweils
9.30 Uhr, Saal A 23
Die Staatsanwaltschaft
wirft dem im Oktober 1988 in Magdeburg geborenen Patrick B. vor, in
Oschersleben am 26. Februar 2010 nach einer verbalen Auseinandersetzung im
Rahmen einer Fortbildungsmaßnahme der Deutschen Angestelltenakademie versucht
zu haben, den Geschädigten mittels eines Messerstiches zu töten. Der Angeklagte
konnte durch eine Notoperation gerettet werden.
Gefährliche Körperverletzung im Bereich des
Kampfsports
28
Ns 253 Js 33754/08 (86/10) ¿ 8. Strafkammer als Gericht II. Instanz
3
Angeklagte
1
Nebenkläger
1
rechtsmedizinische Sachverständige
1
Zeuge
Prozesstag:
Dienstag, 07. Dezember 2010, 9.00 Uhr, Saal A 12
Am 17. März 2010 verurteilte nach 5-tägiger
Hauptverhandlung das Amtsgericht Magdeburg die drei Angeklagten (Stefan R.,
geboren Oktober 1973, Alexander P., geboren Februar 1978, Andreas L., geboren
März 1978) wegen gefährlicher Körperverletzung und anderer Delikte zu
Freiheitsstrafen zwischen einem und drei Jahren.
Das
Amtsgericht kam zu der Überzeugung, dass die drei Angeklagten nach einer
verbalen Auseinandersetzung des Angeklagten mit einem Zeugen im Rahmen eines
Kampfsportturniers den Zeugen am 22. September 2008 in dessen Kampfsportclub
aus aufsuchten und verprügelten, wobei einer der Angeklagten eine
halbautomatische Kurzwaffe mit Schalldämpfer mitgeführt und damit auch zweimal
um sich geschossen hat.
Die
Angeklagten Stefan R. und Alexander P. haben gegen ihre Verurteilung Berufung
eingelegt, die nun verhandelt wird
Bestechung einer Zollbeamtin in Magdeburg
24
Ns 643 Js 39227/08 (8/10) 4. Strafkammer als Gericht II. Instanz
1
Angeklagter
3
Zeugen
Prozessbeginn: Donnerstag,
09. Dezember 2010, 9.00 Uhr, Saal B 12
Am 12. August 2010 verurteilte das Amtsgericht
Magdeburg den Chinesen Lei Ch. (geboren November 1968) wegen Bestechung zu
einer Freiheitsstrafe von 1 Jahr auf Bewährung.
Nach
Überzeugung des Amtsgerichts überreichte der Angeklagte am 05.11.2008 einer
Zollbeamtin einen verschlossenen Umschlag, in dem sich 10.000 ¿ befanden. Durch
den Geldbetrag sollte die Beamtin dazu bewegt werden, auch bei zukünftigen
Wareneinfuhren aus China den gleichen Zollwert festzusetzen, wie in der
Vergangenheit, obwohl die Beamtin verpflichtet ist, den Zollwert durch Anwendung
einer Richtwertetabelle, die angibt, welcher Rechnungswert für die jeweiligen
Waren aus China zu veranschlagen ist, für jeden Einzelfall gesondert
festzusetzen.
Die
Beamtin hat den Vorfall ihrem Dienstvorgesetzten sofort gemeldet.
Der
Angeklagte hat gegen die Verurteilung Berufung eingelegt.
Räuberische Erpressung in Förderstedt
25
Kls 226 Js 36962/09 (5/10) - 5. Strafkammer
1
Angeklagter
1
psychiatrischer Sachverständiger
4
Zeugen
Prozessbeginn:
Donnerstag, 09. Dezember 2010, 9.00 Uhr, Saal 5 (Altbau)
Fortsetzungstermine: Freitag,
19, Dezember 2010 und Freitag, 17. Dezember 2010,
jeweils 9.00 Uhr, Saal 5 (Altbau)
Holger W. (geboren August 1971) wird vorgeworfen,
am 29. Dezember 2008 eine Filiale des NP-Marktes mit einem pistolenähnlichen
Gegenstand überfallen und ca. 8.000 ¿ erbeutet zu haben. Weiterhin soll der
Angeklagte im Juni 2009 in ein Frisörgeschäft in Westeregeln eingebrochen sein.
Tötung einer Katze in Alsleben
28
Ns 180 Js 35923/09 (158/10) ¿ 8. Strafkammer als Gericht II. Instanz
1
Angeklagter
4
Zeugen
Prozessbeginn: Dienstag,
14. Dezember 2010, 10.00 Uhr, Saal A 12
Das
Amtsgericht Bernburg verurteilte am 22. September 2010 den Angeklagten Helmut
K. (geboren Mai 1940) wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz zu einer
Geldstrafe von 30 Tagessätzen zu je 26,00 ¿. Das Amtsgericht kam zu der
Überzeugung, dass der Angeklagte eine bei einem Verkehrsunfall verletzte Katze
getötet hat, obwohl diese durch den Unfall lediglich leicht verletzt worden
ist. Hierin hat das Gericht die Tötung eines Tieres ohne vernünftigen Grund und
damit einen Verstoß nach § 17 Nr. 1 Tierschutzgesetz gesehen.
Der
Angeklagte hat gegen die Verurteilung Berufung eingelegt.
Raub
und versuchter Totschlag in Magdeburg
22
Ks 347 Js 18185/10 (3/10) 2. Jugendstrafkammer
3
Angeklagte
1
rechtsmedizinischer Sachverständiger
9
Zeugen
Prozessbeginn: Freitag,
10. Dezember 2010, 9.30 Uhr, Saal E 12
Fortsetzungstermine: Montag,
13. Dezember 2010 und Donnerstag,
16.
Dezember 2010,
jeweils
9.30 Uhr, Saal E 12
Die
Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten Julia M. (geboren August 1993), David
P. (geboren Oktober 1992) und Denise V. (geboren März 1991) vor, am 11. Juni
2010 in den frühen Morgenstunden einen stark alkoholisierten Zeugen in einer
hilflosen Lage vorgefunden und ausgeraubt zu haben. Zudem sollen die
Angeklagten ihr Opfer zusammengeschlagen haben und die Angeklagten Julia M. und
David P. sollen überdies versucht haben, das Opfer zu töten. Die Angeklagten
Julia M. und David P. waren zur Tatzeit Jugendliche. Die Angeklagte Denise V.
war Heranwachsende.
Einbruch
und Raubdelikte in Bernburg
25
Kls 267 Js 32111/10 (39/10) ¿ 5. Strafkammer
1
Angeklagter
1
psychiatrischer Sachverständiger
4
Zeugen
Prozesstag: Montag,
13. Dezember 2010, 9.00 Uhr, Saal 5 (Altbau)
Die
Staatsanwaltschaft wirft dem im August 1987 geborenen Angeklagten Christian U.
vor, vom 02. bis 05. Oktober 2010 vier Straftaten in Bernburg begangen zu
haben. In einem Mäc-Geiz-Geschäft soll der Angeklagte 50,00 ¿ Bargeld entwendet
haben. In einer Bankfiliale soll er einen Computerschrank gewaltsam aufgehebelt
und hieraus EDV-Technik entwendet haben. Weiterhin soll er ein Blumengeschäft
mit einem Messer überfallen haben und dabei 15,00 ¿ erbeutet haben. Schließlich
soll er aus einem Fahrradkorb einen Fotoapparat mit Tasche im Wert von 450,00 ¿
entwendet haben.
Der
mehrfach vorbestrafte Angeklagte befindet sich in dieser Sache in
Untersuchungshaft.
Erneute
Verhandlung gegen Lieferanten von Falschgeld
24
KLs 253 Js 4964/09 (12/10)
1
Angeklagter
Prozesstag: Dienstag,
14. Dezember 2010, 9.30 Uhr, Saal 4 (Altbau)
Mit
Beschluss vom 20. September 2010 hob der Bundesgerichtshof (4 StR 278/10) ein
Urteil des Landgerichts Magdeburg vom 05. Februar 2010 im Strafausspruch auf.
Das Landgericht hatte den italienischen Staatsbürger Marco R. (geboren 1972)
wegen Geldfälschung in sechs Fällen und wegen Beschaffens von falschen
amtlichen Ausweisen zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von acht Jahren verurteilt.
Schwerster Vorwurf ist gewesen, dass der Angeklagte 110.000 falsche EURO als
Italien nach Deutschland eingeführt und weiter veräußert hat. Der Angeklagte
war der Lieferant anderer Falschgeldhändler.
In
seiner Entscheidung vom 20. September 2010 hat der Bundesgerichtshof zwar im
Wesentlichen festgestellt, dass der Angeklagte zu Recht verurteilt wurde, hat
jedoch eine fehlerhafte Strafzumessung gesehen.
Die
nunmehr zur Entscheidung berufene 4. Strafkammer wird daher nicht über die
Taten selbst, aber über die Höhe der verhängten Strafen neu zu entscheiden
haben.
Raub
und Körperverletzung in Staßfurt
22
KLs 15/09 ¿ 2. Jugendstrafkammer
4
Angeklagte
1
psychiatrischer Sachverständiger
5
Zeugen
Prozessbeginn: Freitag,
17. Dezember 2010, 9.30 Uhr, Saal E 12
Fortsetzungstermine: Montag,
20. Dezember 2010 und Mittwoch,
22.
Dezember 2010, 9.30 Uhr, Saal E 12
Die
Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen Mohamed I. (geboren August 1988), Peggy B.
(geboren Juni 1986), Sandro E. (geboren September 1979) und Martin S. (geboren
November 1987) erhoben. Den Angeklagten Mohamed I. und Martin S. als zur
Tatzeit Heranwachsende und den anderen Angeklagten als Erwachsene wird
vorgeworfen, am 24. August 2008 in Staßfurt im Drogenmilieu einen
Zeugen überfallen, zusammengeschlagen und von ihm u. a. die EC-Karte und 50 g
Haschisch entwendet zu haben.
(Christian
Löffler)
Pressesprecher
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