Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Justiz und Gleichstellung
Kolb fordert besseren Schutz der
Allgemeinheit vor psychisch gestörten Tätern: "Bund muss
nachbessern!"
09.11.2011, Magdeburg – 59
- Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz
Ministerium für Justiz und Gleichstellung - Pressemitteilung Nr.:
059/11
Ministerium für Justiz und
Gleichstellung - Pressemitteilung Nr.: 059/11
Magdeburg, den 9. November 2011
Kolb fordert besseren Schutz der
Allgemeinheit vor psychisch gestörten Tätern: "Bund muss
nachbessern!"
Berlin (MJ).
Sachsen-Anhalts Justizministerin Prof. Angela Kolb fordert einen besseren
Schutz der Allgemeinheit vor hochgefährlichen Straftätern. Psychisch gestörte
Täter, deren Gefährlichkeit erst nach dem Strafurteil erkennbar wird, müssten
zum Schutz der Allgemeinheit in geschlossenen Einrichtungen therapiert werden
können, sagte Kolb nach der Justizministerkonferenz in Berlin. Kolb: ¿Ich freue
mich, dass sich die Justizministerkonferenz heute dafür ausgesprochen hat, eine
solche Regelung einzuführen.¿ Die Ministerinnen und Minister hatten über einen
Beschlussvorschlag abgestimmt, den Sachsen-Anhalt maßgeblich mit vorbereitet
hatte.
Das
Bundesjustizministerium müsse eine entsprechende Regelung in die Novelle zur
Sicherungsverwahrung aufnehmen, forderte Kolb im Anschluss an die
Justizministerkonferenz in Berlin. Es sei fahrlässig, die vom Bundesverfassungsgericht
aufgezeigten Spielräume nicht zu nutzen.
Im
Nachgang zur Sonderkonferenz der Justizministerinnen und Justizminister im
September in Magdeburg, bei der über die Zukunft der Sicherungsverwahrung
beraten worden war, hatten die Länder mehrfach vergeblich versucht, mit dem
Bund eine Einigung zu erreichen. Dies ist bisher nicht gelungen.
Kolb
kritisierte, dass Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger
entgegen ihrer heutigen Pressemitteilung den angekündigten Gesetzentwurf zur
Reform der Sicherungsverwahrung den Konferenzteilnehmern nicht vorgelegt hat.
¿Die Presse kennt ihn, wir nicht. Das ist kein guter Stil¿, kommentierte Kolb.
¿Die Justizministerkonferenz wäre der richtige Ort gewesen¿, sagte Kolb.
¿Offenbar sind die Pläne doch spruchreif genug, um sie den Medien zugänglich zu
machen.¿
Kolb
forderte das Bundesjustizministerium auf, zügig den angekündigten Gesetzentwurf
vorzulegen, und darin die von den Justizministern der Länder geforderte
Regelung zur Therapieunterbringung aufzunehmen. Es werde nicht mehr gelingen,
einen Gesetzentwurf noch 2011 dem Bundestag vorzulegen, sagte Kolb. Das
gefährde den vom Bundesverfassungsgericht vorgegebenen Zeitplan, nach dem Bund
und Länder bis Mai 2013 für eine Neuordnung der Sicherungsverwahrung Zeit
haben.
Impressum:
Ministerium
für Justiz und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt
Pressestelle
Domplatz 2 - 4
39104 Magdeburg
Tel: (0391) 567-6235
Fax: (0391) 567-6187
Mail: presse@mj.sachsen-anhalt.de
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