Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Justiz und Gleichstellung
Kolb: Täter-Opfer-Ausgleich
schafft Rechtsfrieden
14.10.2009, Magdeburg – 85
- Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz
Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 085/09
Ministerium der Justiz -
Pressemitteilung Nr.: 085/09
Magdeburg, den 14. Oktober 2009
Kolb: Täter-Opfer-Ausgleich
schafft Rechtsfrieden
Magdeburg (MJ). Mit einer gemeinsamen Festveranstaltung in der Staatskanzlei
haben das Ministerium der Justiz und der Landesverband für Straffälligen- und
Bewährungshilfe Sachsen-Anhalt die 15-jährige erfolgreiche Projektentwicklung
des Täter-Opfer-Ausgleichs in Sachsen-Anhalt gewürdigt. ¿Der TOA ist in besonderer
Weise geeignet, Rechtsfrieden wiederherzustellen¿, betonten Justizministerin
Professor Angela Kolb und Staatsminister Rainer Robra, der Vorsitzender des
Landesverbandes für Straffälligen- und Bewährungshilfe ist. ¿Opferinteressen können
stärker berücksichtig werden, als dies in herkömmlichen Strafverfahren möglich
ist.¿
Beim Täter-Opfer-Ausgleich (TOA) erhalten Täter und Opfer
die Möglichkeit zur Aussprache über die Tat und ihre Folgen. Ziel ist, eine von
beiden Seiten akzeptierte Form der Wiedergutmachung zu erarbeiten. Anders als
beim Strafverfahren kann das Opfer eine aktive Rolle übernehmen.
Schadensersatz- oder Schmerzensgeldansprüche können einvernehmlich geregelt
werden, so dass das Opfer schnell und unbürokratisch Wiedergutmachung erhalten
kann.
1.326 solcher Schlichtungen wurden laut der Statistik des
Landesverbandes im Jahr 2008 durchgeführt, 893 Anträge konnten erfolgreich
geschlichtet werden. In den meisten Fällen wurde neben einer persönlichen
Entschuldigung eine Schadensersatzleistung, Schmerzensgeld oder eine
Arbeitsleistung erbracht. Insgesamt waren an den Schlichtungen 3.726 Personen
beteiligt. Neben den Beschuldigten und Geschädigten sind 842 weitere Personen
in das Verfahren einbezogen worden. Der Großteil der bearbeiteten Fälle bezog
sich auf Straftaten nach dem allgemeinen Strafrecht. ¿Mit diesen Ergebnissen
braucht das Landesprojekt Täter-Opfer-Ausgleich auch einen bundesweiten Vergleich
nicht zu scheuen.¿, so Kolb.
Der TOA wird in Sachsen-Anhalt in den meisten Fällen von
freien Trägern durchgeführt, die im Landessprojekt TOA unter der Leitung des
Landesverbandes für Straffälligen- und Bewährungshilfe Sachsen-Anhalt zusammengeschlossen
sind. Im Jahr 2008 waren die Projektteilnehmer an insgesamt 16 Standorten im
Land aktiv. Kann kein geeigneter Verein oder freier Träger die Schlichtung
übernehmen, übernehmen dies Mitarbeiter des Sozialen Dienstes der Justiz den
TOA. Diese Mitarbeiter verfügen über eine spezielle Zusatzausbildung zum
Konfliktberater oder Mediator. Sachsen-Anhalt förderte den
Täter-Opfer-Ausgleich im vergangenen Jahr mit rund 317.000 Euro, zum Start vor
15 Jahren waren es 102.200 Euro gewesen.
¿Die Anstrengungen in der täglichen Arbeit der
Konfliktschlichter lassen sich jedoch mit Zahlen nur bedingt ausdrücken ¿,
würdigte die Ministerin die Arbeit der Schlichter.
Im Rahmen der Festveranstaltung sind 23 Schlichterinnen
und Schlichter ausgezeichnet worden, die sich in den vergangenen 15 Jahren in
dem Projekt engagiert haben. Justizministerin Angela Kolb und Staatsminister
Rainer Robra, Vorsitzender des Landesverbandes für Straffälligen- und
Bewährungshilfe Sachsen-Anhalt, überreichten die Auszeichnungsurkunden.
Impressum:
Ministerium der Justiz des Landes Sachsen-Anhalt
Pressestelle
Domplatz 2 - 4
39104 Magdeburg
Tel: (0391) 567-6235
Fax: (0391) 567-6187
Mail:
presse@mj.sachsen-anhalt.de
Impressum:Ministerium für Justiz und Gleichstellungdes Landes Sachsen-AnhaltPressestelleDomplatz 2 - 439104 MagdeburgTel: 0391 567-6235Fax: 0391 567-6187Mail: presse@mj.sachsen-anhalt.deWeb: www.mj.sachsen-anhalt.de