Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Justiz und Gleichstellung
Sommerreise zur
Gleichstellungspolitik - Kolb fordert konkrete Initiativen für mehr
Gleichstellung
29.09.2011, Magdeburg – 52
- Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz
Ministerium für Justiz und Gleichstellung - Pressemitteilung Nr.:
052/11
Ministerium für Justiz und
Gleichstellung - Pressemitteilung Nr.: 052/11
Magdeburg, den 29. September 2011
Sommerreise zur
Gleichstellungspolitik - Kolb fordert konkrete Initiativen für mehr
Gleichstellung
Magdeburg/Zeitz (MJ). Sachsen-Anhalts Gleichstellungsministerin Prof. Dr. Angela Kolb
hat eine konsequente Gleichstellungspolitik auf Bundesebene eingefordert. Der
Bund bleibe konkrete Initiativen etwa im Familien- oder Steuerrecht schuldig, die
zu mehr Chancengleichheit im Lebensverlauf führen würden, sagte Kolb in Zeitz. Kolb
beendete dort ihre Sommerreise, während der sie Projekte und Netzwerke zum
Thema Gleichstellung und Opferschutz in Wolfen, Magdeburg, Halle, Stendal und
im Burgenlandkreis besucht hatte.
Frauen erhielten zum Beispiel sehr gute Ausbildungen, aber zu
wenig Chancen und Anreize, um diese im Erwerbssystem einzusetzen, argumentierte
die Ministerin. Die Folge sei, dass sie nicht nur weniger in der Lohntüte,
sondern im Alter auch geringere Renten zu erwarten hätten.
Gleichstellungspolitik brauche ein Leitbild, das von gleichen Chancen der
Geschlechter im Lebensverlauf in Bildung und Beschäftigung ausgehe. Gleiche
Chancen müssten gleichbedeutend mit gleichen Verwirklichungschancen sein und
tatsächliche Wahlmöglichkeiten an Knotenpunkten des Lebens zulassen.
Kolb sprach sich vor diesem Hintergrund gegen das Beibehalten des
Ehegattensplittings im Steuerrecht und die staatliche Unterstützung
geringfügiger Beschäftigungsverhältnisse aus. Beides setze den falschen Anreiz,
dass junge Frauen trotz guter Qualifizierung häuslich und nicht weiter erwerbstätig
blieben und damit Gefahr liefen, später nicht wieder in ihren Ursprungsberuf
einsteigen zu können.
Nicht zuletzt müssten Unternehmen und die gesamte Arbeitswelt vor
dem Hintergrund des Fachkräftemangels die Auswirkungen ihrer
Unternehmenskulturen analysieren und eine Weiterentwicklung zulassen, so dass
mehr Offenheit für Frauen auch in Führungspositionen entwickelt wird.
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