Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Justiz und Gleichstellung
Wernigeröder Justiz im Nationalsozialismus im Fokus
17.11.2014, Magdeburg – 54
- Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz
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Wernigerode
(MJ).
Fälle aus dem Harz stehen im Mittelpunkt der Ausstellung ?Justiz im
Nationalsozialismus. Über Verbrechen im Namen des Deutschen Volkes?, die am
Montag, 24. November, im Amtsgericht Wernigerode, Rudolf-Breitscheid-Straße 8, eröffnet
wird und bis zum 23. Januar 2015 zu sehen ist. Neue, speziell für den Standort Wernigerode
erarbeitete Tafeln ergänzen damit die Ausstellung, die zuletzt am Kammergericht
Berlin zu sehen war.
Es werden Opfer der NS-Justiz aus dem Raum
Wernigerode vorgestellt, darunter der jüdische Kaufhaus-Inhaber Max Kirschstein
(1875-1942?), dem die insgesamt 100. Tafel gewidmet ist. Er war 1937 wegen
?Rassenschande? zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt worden, weil er eine
Beziehung zu einer ?arischen? Frau unterhalten hatte. Thematisiert wird aber
auch die von NS-Behörden betriebene Verfolgung des späteren ersten
Nachkriegsbürgermeisters von Wernigerode, Max Bach (1889-1969) und anderer
Einwohner der Stadt. Zudem dokumentiert die Ausstellung die Tätigkeit des in
Wernigerode ansässigen Amtsgerichts und die Aufgaben der dort tätigen
Richter.
Sachsen-Anhalt setzt sich im Rahmen dieser
Ausstellung intensiv mit der nationalsozialistischen Justizgeschichte unseres
Bundeslandes auseinander. Besuchern wird vor Augen geführt, zu welchen Exzessen
die Justiz in einem totalitären System fähig sein kann. Opfer bekommen ein
Gesicht, und es wird gezeigt, wie einzelne Richter agierten.
Möglich ist dies, weil Juristen, Historiker
und Vertreter von Vereinen und Verbänden auf Initiative der Veranstalter
gemeinsam geforscht haben. So ist in den Jahren 2008 und 2009 eine breit
gefächerte Ausstellung zusammen getragen worden, die seit dem mit jedem neuen
Standort weiter wächst. ?Das die Ausstellung jetzt einhundert Tafeln umfasst, zeigt
den großen Erfolg des Projekts?, so Justizministerin Prof. Angela Kolb.
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Das
Ausstellungs- und Bildungsprojekt wird getragen vom Ministerium für Justiz und
Gleichstellung, der Stiftung Gedenkstätten und der Landeszentrale für politische
Bildung und der Heinrich-Böll-Stiftung. Daneben beteiligen sich regionale
Partner. Durch die Stiftung Gedenkstätten werden im Vorfeld der Eröffnung
Schülerinnen und Schüler zu ?Guides? ausgebildet, die Besuchergruppen durch die
Ausstellung führen.
Führungen
können über das Amtsgericht Wernigerode unter der Rufnummer 03943/5310 vereinbart
werden.Nähere Informationen
unter: www.mj.sachsen-anhalt.de
Impressum:Ministerium für Justiz und Gleichstellungdes Landes Sachsen-AnhaltPressestelleDomplatz 2 - 439104 MagdeburgTel: 0391 567-6235Fax: 0391 567-6187Mail: presse@mj.sachsen-anhalt.deWeb: www.mj.sachsen-anhalt.de