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Neuordnung des Justizvollzugs -
Kolb: Reform macht uns zukunftsfähig
18.02.2010, Magdeburg – 18
- Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz
Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 018/10
Ministerium der Justiz -
Pressemitteilung Nr.: 018/10
Magdeburg, den 18. Februar 2010
Neuordnung des Justizvollzugs -
Kolb: Reform macht uns zukunftsfähig
Magdeburg (MJ). ¿Jetzt sind wir fit für die
Zukunft. Die umfassendste und tiefgreifendste Strukturreform des Justizvollzugs seit 1990 ist auf den Weg gebracht¿, sagt Justizministerin Prof. Dr. Angela
Kolb zur Verabschiedung des Gesetzes über die Justizvollzugsanstalten des
Landes Sachsen-Anhalt am heutigen Donnerstag, dem 18. Februar 2010, durch den
Landtag.
¿Ich bin den Regierungsfraktionen
von CDU und SPD sehr dankbar, dass sie die Notwendigkeit schnellen Handelns
erkannt und den Gesetzentwurf in den Landtag eingebracht haben. Dank
konstruktiver Gespräche im Rechtsausschuss stimmten alle Fraktionen dem Antrag
zu, der heute nun als Gesetz verabschiedet werden konnte. Umgehend nehmen wir
jetzt die Umsetzung in Angriff. Bis Jahresende soll die Neuordnung geschafft
sein¿, so Ministerin Kolb.
Die neue Struktur
Die Reform beinhaltet eine
Konzentration im Erwachsenen-Strafvollzug. So gibt es künftig nur noch die
Justizvollzugsanstalten (JVA) Halle, Burg, Dessau-Roßlau und Volkstedt. Die JVA
Magdeburg wird als eigenständige Anstalt geschlossen und gehört künftig als
Außenstelle zur JVA Dessau-Roßlau. Die bisherigen Außenstellen der JVA
Magdeburg in Stendal und Halberstadt werden geschlossen. Die JVA Naumburg wird
Außenstelle der JVA Volkstedt. Die bislang drei Anstalten in Halle werden
organisatorisch unter einem Dach zusammengefasst. Die Jugendanstalt in Raßnitz
und die Jugendarrestanstalt in Halle bleiben in bisheriger Form bestehen.
Sachsen-Anhalts Vollzugslandschaft
besteht künftig damit aus sechs Anstalten an acht Standorten, bislang waren es
zehn eigenständige Anstalten an zwölf Standorten.
Die Neugliederung ist aus mehreren
Gründen notwendig: So sank die Zahl der Gefangenen seit dem Jahr 2003 deutlich
um rund 700 Inhaftierte. Dieser Entwicklung gegenüber steht bisher eine sehr
kleinteilige, über das ganze Land verteilte und sehr personalintensive
Gefängnisstruktur. Ministerin Kolb: ¿Angesichts der dramatischen Haushaltslage
unseres Landes wäre es nicht zu verantworten, hohe Summen in stark
sanierungsbedürftige Standorte zu stecken, ohne dafür ausreichend Gefangene und
Personal zur Verfügung zu haben, zumal wenn gleichzeitig die hochmoderne
Anstalt in Burg nicht voll belegt und personell für eine Vollbelegung nicht
ausreichend besetzt ist.¿
Hintergrund
In Sachsen-Anhalt waren am 31.
Januar 2010 insgesamt 2.069 Straftäter inhaftiert, darunter 497 in Burg, 179 in
Dessau-Roßlau, 256 in Magdeburg, 439 an den drei Standorten in Halle (Saale),
176 in Naumburg, 221 in Volkstedt sowie 323 in der Jugendanstalt Raßnitz.
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