Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Justiz und Gleichstellung
Justiz im Nationalsozialismus:
Ausstellung nimmt Altmark in den Blick
17.08.2009, Magdeburg – 65
- Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz
Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 065/09
Ministerium der Justiz -
Pressemitteilung Nr.: 065/09
Magdeburg, den 17. August 2009
Justiz im Nationalsozialismus:
Ausstellung nimmt Altmark in den Blick
Stendal (MJ). Im Landgericht Stendal wird eine Ausstellung gezeigt, die
sich intensiv mit der nationalsozialistischen Justizgeschichte in der Region
auseinandersetzt. Die Wanderausstellung ¿Justiz im Nationalsozialismus: Über
Verbrechen im Namen des Deutschen Volkes¿ führt Besuchern vor Augen, zu welchen
Exzessen die Justiz in einem totalitären System fähig sein kann. Sie wird am
Donnerstag, 20. August 2009, eröffnet und ist vom 21. August bis zum 9. Oktober
für die Öffentlichkeit zu sehen.
Justizministerin Prof. Dr. Angela Kolb: ¿Die Ausstellung beleuchtet
die Rolle der Justiz in einem totalitären System und leistet damit einen
wichtigen Beitrag zur Geschichtsaufarbeitung, insbesondere zur Aufarbeitung
lokaler Geschichte.¿
Das
Ministerium der Justiz des Landes Sachsen-Anhalt, die Stiftung Gedenkstätten
Sachsen-Anhalt und die Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt
haben die in Niedersachsen konzipierte Wanderausstellung um eine Vielzahl
regionaler und lokaler Aspekte erweitert. Juristen, Historiker und Vertreter
von Schulen, Vereinen und Verbänden erarbeiteten auf Initiative der Veranstalter
unter wissenschaftlicher Leitung der Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale)
einen umfänglichen Lokalteil sowie ein vielfältiges Rahmenprogramm.
Elf der gezeigten Tafeln nehmen die Altmark in den Blick.
Zwei beschäftigen sich mit der Landesheilanstalt Uchtspringe, ihren Bezügen zum
Erbgesundheitsgericht und zum ¿Euthanasie¿-Programm.
Vorträge,
ein Filmabend und Workshops sind im Begleitprogramm geplant, und es gibt regelmäßige
Führungen. Kolb: ¿Was mich besonders freut: Es werden gemeinsam mit dem Kultusministerium
Schüler ausgebildet, um Gleichaltrige durch die Ausstellung zu führen.¿
Veranstaltungen
werden in Stendal, aber auch in Salzwedel, Gardelegen, Osterburg und Burg
stattfinden. Die Gedenkstätte für Opfer der ¿NS-Euthanasie¿ in Bernburg bietet
in der Region Workshops für Schüler der zehnten und elften Klassen an. Sie können
eine fiktive Radiosendung erarbeiten oder Ergebnisse ihrer Untersuchungen in
Rollenspielen darstellen. Auch die Herstellung von Collagen oder die Erarbeitung
fiktiver Biografien sind möglich.
Am
Theater der Altmark kommt das Theaterstück ¿Unkraut vergeht nicht¿ von Thilo
Reffert zur Uraufführung, das den Fall einer Frau aus Schönebeck aufgreift, die
zum Tode verurteilt wurde, weil sie angeblich eine Geldbörse gestohlen hatte.
Das Stück wird auch in Schulen der Region und an verschiedenen Gastspielorten
aufgeführt.
Das
Ausstellungsprojekt wird inhaltlich begleitet durch die Ausstellungsmacher in
der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt ¿ intensiv unterstützt durch die
Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel. Gefördert wird das Projekt von der Stiftung
Rechtsstaat Sachsen-Anhalt, der Friedrich-Ebert-Stiftung, Der
Erhard-Hübener-Stiftung, der Konrad-Adenauer-Stiftung, der Landeszentrale für
politische Bildung, dem Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt, der Stadt
Stendal sowie regionalen Spendern.
Hinweis:
Die Ausstellung kann vom 21.
August bis zum 9. Oktober zu folgenden Zeiten besichtigt werden:
Montags, mittwochs und donnerstags 8.30 Uhr bis 15.30 Uhr;
dienstags 8.30 Uhr ¿ 18.00 Uhr,
freitags 8.30 Uhr - 13:00 Uhr
Für Schulklassen werden Führungen durch die
Wanderausstellung angeboten. Im Rahmen des Projektes "Schüler führen
Schüler" sind hierfür Schüler-Guides ausgebildet worden.
Gruppen werden um Voranmeldung gebeten: Tel. 03931 / 58
2107 oder per E-Mail an heike.bruckert@ag-sdl.justiz.sachsen-anhalt.de
.
Darüber hinaus wird jeweils dienstags ab 16 eine
kostenfreie öffentliche Führung angeboten.
Zur Ausstellung ist ein
begleitender Katalog in Vorbereitung.
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