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Kolb: Anti-Nazi-Symbole nicht
verfolgen
01.12.2006, Magdeburg – 85
- Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz
Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 085/06
Ministerium der Justiz -
Pressemitteilung Nr.: 085/06
Magdeburg, den 1. Dezember 2006
Kolb: Anti-Nazi-Symbole nicht
verfolgen
Magdeburg
(MJ). Sachsen-Anhalts
Justizministerin Professor Angela Kolb hat sich dafür ausgesprochen, die
Verwendung von Anti-Nazi-Symbolen wie durchgestrichenen Hakenkreuzen nicht
strafrechtlich zu verfolgen. In einem Brief an Bundesjustizministerin Brigitte
Zypries spricht sich Kolb für eine rechtliche Klarstellung des § 86 a StGB
durch den Gesetzgeber aus. ¿Ich halte es für ein falsches Signal, dass das
Engagement von Personen gegen Rechtsextremismus strafrechtlich verfolgt wird¿,
schreibt Kolb in dem Brief an die Bundesministerin. Aus Anlass des zweiten
¿Rundes Tisches gegen Rechtsextremismus¿ informierte sie heute in Magdeburg
über das Schreiben.
Da
die Fallzahlen politisch motivierter Straf- und Gewaltdelikte in Sachsen-Anhalt
bedauerlicherweise immer weiter ansteigen, wolle sie die Anstrengungen zur Bekämpfung
des Rechtsextremismus verstärken. ¿Daher bin ich an einer gesetzgeberischen
Klarstellung interessiert, dass das Handeln von Personen, die demonstrativ ihre
Ablehnung gegenüber verfassungswidrigen Organisationen zeigen wollen, nicht von
dem Straftatbestand des § 86 erfasst ist¿, sagte Kolb vor den Teilnehmern des
¿Runden Tisches¿, der Ministerium der Justiz zusammen kam. , zu dem Vereine und
Verbände ins Ministerium der Justiz eingeladen worden waren
Die
Runde, zu der Vertreter der Justiz, aus der Wissenschaft und von Vereinen und
Verbänden gehören, vereinbarte, den Austausch fortzusetzen.
Hintergrund:
Das
Landgericht Stuttgart hatte Ende Oktober einen Versandhändler wegen des Handels
mit verfassungswidrigen Kennzeichen verurteilt, der u.a. T-Shirts, Anstecker
und Aufklebern mit durchgestrichenem Hakenkreuz im Angebot hatte. Das Urteil
hatte vor allem bei Organisationen, Vereinen und Verbänden, die sich gegen den
Rechtsextremismus engagieren, Unverständnis und Verunsicherung hervorgerufen.
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