Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Justiz und Gleichstellung
Fachtagung zu
Transplantationsmedizin: Schwierige Fragen im Grenzbereich von Medizin, Ethik
und Recht
05.03.2008, Magdeburg – 14
- Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz
Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 014/08
Ministerium der Justiz -
Pressemitteilung Nr.: 014/08
Magdeburg, den 5. März 2008
Fachtagung zu
Transplantationsmedizin: Schwierige Fragen im Grenzbereich von Medizin, Ethik
und Recht
Halle
(MJ). 12.000 schwer kranke
Menschen in Deutschland warten auf eine Organspende, darunter
nahezu 9.000 auf eine neue Niere. Drei Menschen sterben jeden Tag, weil Spenderorgane
fehlen. Das ist der Hintergrund, vor dem mehr als 100 Juristen und Mediziner
bei einem Kongress heute und morgen an der halleschen Martin-Luther-Universität
diskutieren, wie die Zahl der Organspender erhöht werden kann und ob die
Organverteilung in Deutschland gerecht ist. Veranstalter sind das
Interdisziplinäre Zentrum Medizin-Ethik-Recht (MER) der
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und das Ministerium der Justiz.
¿Ich
freue mich, dass das Interdisziplinäre Zentrum als Mitorganisator gewonnen werden
konnte. Das ermöglicht einen umfassenden Blick auf das Thema¿, sagte
Ministerpräsident Professor Wolfgang Böhmer zur Eröffnung des Kongresses
¿Akute Rechtsprobleme der Transplantationsmedizin¿. Böhmer zeigte sich erfreut,
dass Sachsen-Anhalt 2007 mit 21,4 Spendern je eine Million Einwohner die
höchste Organspenderquote aller Flächenländer in Deutschland hatte.
¿Transplantationsmedizin
kann das Leben Schwerkranker erheblich verlängern und ihre Lebensqualität
verbessern. Aber es stellen sich heikle Fragen im Grenzgebiet zwischen Medizin,
Ethik und Recht¿, so Justizministerin Professor Angela Kolb. Diesen Fragen, die
der Kongress in den Fokus rücke, müsse sich auch die Politik stellen. Kolb:
¿Das große Interesse an der Veranstaltung zeigt, dass es Bedarf für eine
Debatte gibt, inwieweit das Transplantationsgesetz zehn Jahre nach seinem
Inkrafttreten noch die angestrebten Ziele erfüllt.¿
Der
hallesche Strafrechtler Professor Hans Lilie verweist auf eine Reihe komplexer
Fragen, auch die nach ethischen Grenzen, die unter Juristen, Medizinern und in
der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert werden. So besteht große Uneinigkeit
über den besten Weg, um zu einer Steigerung der Organspende für die kranken
Menschen auf den Wartelisten zu kommen. Lilie ist geschäftsführender Direktor
des interdisziplinären Zentrums MER und zugleich Vorsitzender der Ständigen
Kommission Organtransplantation der Bundesärztekammer, die die Verteilung von
Spenderorganen regelt und überwacht.
Hintergrund:
2007
hat die Organspende in Deutschland einen neuen Höchststand erreicht. Das geht
aus Zahlen der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) hervor. 1.313 Menschen
haben nach ihrem Tod anderen Menschen mit einer Organspende geholfen. In
Sachsen-Anhalt ist die Zahl der Organspender im Bundesvergleich relativ hoch.
Sie liegt an erster Stelle der Flächenländer. So wurden 2007 insgesamt 21,4
Organspender je eine Million Einwohner. Insgesamt wurde 52 Menschen mindestens
ein Organ entnommen.
Impressum:
Ministerium
der Justiz des Landes Sachsen-Anhalt
Pressestelle
Domplatz 2 - 4
39104 Magdeburg
Tel: (0391) 567-6235
Fax: (0391) 567-6187
Mail: presse@mj.sachsen-anhalt.de
Impressum:Ministerium für Justiz und Gleichstellungdes Landes Sachsen-AnhaltPressestelleDomplatz 2 - 439104 MagdeburgTel: 0391 567-6235Fax: 0391 567-6187Mail: presse@mj.sachsen-anhalt.deWeb: www.mj.sachsen-anhalt.de