Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Justiz und Gleichstellung
Klares Signal für Rehabilitierung strafrechtlicher Verfolgung Homosexueller
18.06.2015, Magdeburg – 32
- Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz
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Stuttgart
(MJ).
Die Justizministerinnen und -minister der Länder wollen eine Rehabilitierung
und Entschädigung der Opfer von Strafverfolgung wegen homosexueller Handlungen erreichen.
?Wir sagen es ganz deutlich: Verbote einvernehmlicher gleichgeschlechtlicher
Handlungen unter Erwachsenen und insbesondere ihre strafrechtliche Verfolgung
verletzen die betroffenen Menschen in ihrer Menschenwürde?, betonte
Sachsen-Anhalts Justizministerin Prof. Angela Kolb in Stuttgart. Dies gelte
insbesondere auch für die nach 1945 erfolgten Verurteilungen, soweit die
Sachverhalte nicht ausnahmsweise auch nach heutigem Recht strafbar seien. Das
Bundesjustizministerium solle prüfen,
welche Möglichkeiten der Rehabilitierung es gibt.
Die Ministerin wertete es als wichtiges
Signal an die Betroffenen, dass sich die 86. Konferenz der Justizministerinnen
und Justizminister bei ihrem Treffen in Stuttgart klar zu diesem Ziel bekannt
hat.
Kolb sagte, während die Opfer der
Strafverfolgung nach §§ 175 und 175a Reichs-Strafgesetzbuches (RStGB) durch das
NS-Regime zwischenzeitlich rehabilitiert und entschädigt worden seien, stehe
dieser Schritt für die nach 1945 erfolgten Verurteilungen noch aus. Nach Schätzungen
von Fachleuten habe es in der Bundesrepublik bis 1969 ungefähr 50.000
Verurteilungen gegeben, für die DDR
seien knapp 1.300 Fälle für die Zeit zwischen 1946 und 1959 bekannt.
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