Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Justiz und Gleichstellung
3. Juristischer Salon: Umgang mit
Kriegsgefangenen verboten! Ein kaum bekanntes Kapitel regionaler
NS-Justizgeschichte
01.06.2010, Magdeburg – 48
- Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz
Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 048/10
Ministerium der Justiz -
Pressemitteilung Nr.: 048/10
Magdeburg, den 1. Juni 2010
3. Juristischer Salon: Umgang mit
Kriegsgefangenen verboten! Ein kaum bekanntes Kapitel regionaler
NS-Justizgeschichte
Lutherstadt Wittenberg (MJ) . Das Ministerium der Justiz setzt
am 9. Juni 2010 im Zusammenwirken mit dem Amtsgericht Wittenberg seine Reihe ¿Juristischer
Salon¿ fort. Philipp Schreyer und Paul Schrader beleuchten unter dem Titel ¿¿
das gesunde Volksempfinden gröblichst verletzt¿ ein wenig bekanntes Kapitel der
NS-Justizgeschichte. Im Mittelpunkt stehen Urteile wegen ¿verbotenen Umgangs
mit Kriegsgefangenen¿, die während der NS-Zeit vom Sondergericht Halle (Saale)
erlassen wurden. Die Referenten stellen regionale Beispiele vor, beleuchten
Hintergründe, zeigen zeitgenössische Fotografien und zitieren aus Originaldokumenten.
Darunter der Fall Margarete H.:
Anfang 1943 begann die 23-jährigen Wittenbergerin ein Verhältnis mit dem
französischen Kriegsgefangenen Maurice R. Als die Liaison bekannt wurde, kam es
zur Verhaftung. Am 31. August 1943 verurteilten Richter des Sondergerichts
Halle (Saale) Margarete H. wegen ihres ¿verbotenen Umgangs mit
Kriegsgefangenen¿ zu einem Jahr und sechs Monaten Zuchthaus.
Interessierte Bürger sind zu
diesem Vortrag herzlich eingeladen. Der ¿3. Juristische Salon¿ findet statt:
am Mittwoch, 9. Juni 2010
Beginn 18 Uhr
im Amtsgericht Wittenberg
- Saal 207 -
Dessauer Str. 291, Lutherstadt
Wittenberg
Der Eintritt zur Veranstaltung ist
frei. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.
Hintergrund:
Die Referent Philipp Schreyer und Paul
Schrader sind beide Jahrgang 1990. Nach ihrem Abitur in Halle (Saale) bzw.
Naumburg absolvierten sie ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Gedenkstätte
ROTER OCHSE Halle (Saale). In Verbindung mit der NS-Justizausstellung, die
2008/09 an den Landgerichten in Sachsen-Anhalt zu sehen war, beschäftigten sie
sich mit dem Schwerpunkt Sondergericht Halle (Saale). Dabei lag ihr Augenmerk
vor allem auf Anklagen wegen ¿Verbotenen Umgangs mit Kriegsgefangenen¿ im
Bereich des halleschen Sondergerichts. Im Ergebnis ihrer Arbeit erschien in
Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale) die Broschüre ¿¿
das gesunde Volksempfinden gröblichst verletzt¿.
Philipp Schreyer studiert heute Verkehrsingenieurwesen
an der TU Dresden, Paul Schrader Politikwissenschaft und Geschichte an der
Universität Leipzig.
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