Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Justiz und Gleichstellung
Mitteldeutsche Justizminister
setzen auf gemeinsame Sicherungsverwahrung in Sachsen-Anhalt
29.08.2011, Magdeburg – 46
- Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz
Ministerium für Justiz und Gleichstellung - Pressemitteilung Nr.:
046/11
Ministerium für Justiz und
Gleichstellung - Pressemitteilung Nr.: 046/11
Magdeburg, den 29. August 2011
Mitteldeutsche Justizminister
setzen auf gemeinsame Sicherungsverwahrung in Sachsen-Anhalt
Chemnitz (MJ). Die Justizministerin und die Justizminister von Sachsen,
Thüringen und Sachsen-Anhalt halten auch vor dem Hintergrund der anstehenden
Reform des Rechts der Sicherungsverwahrung an einem gemeinsamen Vollzug der
Sicherungsverwahrung für Mitteldeutschland in Sachsen-Anhalt fest. ¿Wir werden
die bewährte Kooperation fortsetzen und die jetzt anstehenden Neuerungen
gemeinsam gestalten¿, sagten die Minister bei ihrem heutigen Treffen in
Lichtenwalde bei Chemnitz, zu dem der sächsische Justizminister Dr. Jürgen
Martens seine beiden Kollegen eingeladen hatte.
Regelung zu Fußfessel in Mitteldeutschland
Bis Jahresende wollen Dr. Jürgen Martens (Sachsen), Dr.
Holger Poppenhäger (Thüringen) und Prof. Dr. Angela Kolb (Sachsen-Anhalt) in
ihren Ländern zudem die Voraussetzung dafür schaffen, dass eine Beteiligung an
der Gemeinsamen elektronischen Überwachungsselle der Länder in Hessen erfolgen
und damit die elektronische Fußfessel bei entlassenen Straftätern und ehemaligen
Sicherungsverwahrten im Rahmen der Führungsaufsicht eingesetzt werden kann. In
Sachsen liegt ein entsprechender Kabinettsbeschluss bereits vor, in Thüringen
wird sich die Landesregierung morgen mit dem Thema beschäftigen, in
Sachsen-Anhalt laufen Vorbereitungen im Justizministerium.
Zusammenlegung von Sozial- und Verwaltungsgerichten
Die Minister machten sich zudem für die Zusammenlegung der
Verwaltungs- und der Sozialgerichtsbarkeit stark. ¿Schwierige
Zuständigkeitsabgrenzungen entfallen, Prozesse werden schneller abgeschlossen
und Personal- und Sachmittel können flexibler eingesetzt werden¿, sagten die
Ressortchefs.
Martens, Poppenhäger und Kolb vereinbarten, die
Zusammenführung der öffentlich-rechtlichen Gerichtsbarkeiten zum Thema der
Justizministerkonferenz im November in Berlin zu machen. ¿Die Zusammenführung
der Gerichtsbarkeiten ist sinnvoll. So kann auf Schwankungen der
Geschäftsbelastung schnell und angemessen reagiert werden. Das hilft
insbesondere den überlasteten Sozialgerichten¿, so die Minister.
Kammer für internationale Handelssachen in Leipzig
Debattiert wurde zudem die Einrichtung einer gemeinsamen
internationalen Kammer für Handelssachsen bei dem Landgericht in Leipzig, wo
internationale Handelsverfahren auf englisch verhandelt werden sollen. Sachsen
und Sachsen-Anhalt wollen kooperieren und werden eine gemeinsame Verwaltungsvereinbarung
vorbereiten, Thüringen prüft ebenfalls die Kooperation. Die gesetzliche
Grundlage dafür wird derzeit auf Bundesebene beraten. ¿Wir stärken mit diesem
Schritt den Gerichtsstandort Mitteldeutschland¿, so die Justizressorts. ¿Das
ist ein Angebot an unsere Wirtschaftsunternehmen: Ziel des Gesetzes ist auch,
große Prozesse von den englischen zu den deutschen Gerichten zurückzuholen.¿
Besser abgestimmte Bildungsmöglichkeiten im
Jugendstrafvollzug
Schulische und berufliche Qualifikationsmöglichkeiten und
Therapieangebote im Jugendstrafvollzug sollen unter den Ländern noch besser
aufeinander abgestimmt werden, um noch engere Kooperationen zu ermöglichen.¿Das
hilft, maßgeschneiderte Angebote für die jungen Strafgefangenen machen zu können
und sie optimal auf ein straffreies Leben nach der Haft vorzubereiten¿, so die
Minister.
Situation kleiner Antennen- und Kabelgemeinschaften
Die Minister beschäftigten sich zudem mit Forderungen, den
Betrieb von kleineren Gemeinschafts-Antennenanlagen erlaubnis- und
vergütungsfrei zu gestalten. Dies würde eine Änderung im Urheberrecht
voraussetzen. Kabel- und Antennengemeinschaften sähen sich in ihrer Existenz
bedroht, weil sie sich rückwirkenden Forderungen der GEMA gegenübersehen, so
der Thüringer Justizminister Dr. Poppenhäger über Erfahrungen aus dem
Freistaat.
Impressum:
Ministerium
für Justiz und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt
Pressestelle
Domplatz 2 - 4
39104 Magdeburg
Tel: (0391) 567-6235
Fax: (0391) 567-6187
Mail: presse@mj.sachsen-anhalt.de
Impressum:Ministerium für Justiz und Gleichstellungdes Landes Sachsen-AnhaltPressestelleDomplatz 2 - 439104 MagdeburgTel: 0391 567-6235Fax: 0391 567-6187Mail: presse@mj.sachsen-anhalt.deWeb: www.mj.sachsen-anhalt.de