Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Justiz und Gleichstellung
Gemeinsame Erklärung der
sozialdemokratischen Justizminister/-innen und -senatoren/-innen der Länder zum
Koalitionsvertrag von CDU, CSU und FDP - Koalitionsvereinbarung im Bereich
Justiz: Konturlos und ohne moderne Ansätze
29.10.2009, Magdeburg – 89
- Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz
Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 089/09
Ministerium der Justiz -
Pressemitteilung Nr.: 089/09
Magdeburg, den 28. Oktober 2009
Gemeinsame Erklärung der
sozialdemokratischen Justizminister/-innen und -senatoren/-innen der Länder zum
Koalitionsvertrag von CDU, CSU und FDP - Koalitionsvereinbarung im Bereich
Justiz: Konturlos und ohne moderne Ansätze
"Die
heute vereidigte schwarz-gelbe Bundesregierung kann die Probleme im Bereich der
Justiz nicht lösen. Konzepte lassen sich im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und
FDP nicht erkennen. Halbherzige Vorschläge beinhalten die falschen Antworten
auf drängende justizpolitische Probleme". Zu diesem Fazit kommen die
sozialdemokratischen Justizministerinnen und Justizminister bzw. -senatorinnen
und -senatoren der Länder Berlin, Bremen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt.
Die
FDP habe im Wahlkampf vollmundig eine Stärkung der Freiheits- und Bürgerrechte
versprochen. Von den festgelegten Zielen seien jedoch nur weichgespülte
Prüfvorhaben übrig geblieben. So habe die FDP in ihrem Wahlprogramm die Wiederherstellung
des Bankgeheimnisses durch die Abschaffung der Vorratsdatenspeicherung und den
Verzicht auf heimliche Online-Durchsuchungen privater Computer gefordert. Doch
anstatt das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung abzuschaffen, wolle man stattdessen
das Urteil des Bundesverfassungsgerichts über die Verfassungsmäßigkeit der
gesetzlichen Regelungen abwarten. Tatendrang und Reformmut sehen anders aus.
Auf
die drängenden Probleme im Bereich der Jugendkriminalität suche die Koalition
die Lösung in Instrumenten, die von Wissenschaft und Praxis als untauglich
angesehen würden. Wer glaube, mit der Erhöhung der Höchststrafe für Mord bei
Jugendlichen auf 15 Jahre Straftaten verhindern zu können, verkenne die
Realität. Wichtig sei vielmehr die Fokussierung auf den Aspekt der Prävention,
um weitere Straftaten zu verhindern. Das erreiche man aber nicht durch die
stetig wiederkehrende Forderung nach schärferen Strafen, wie man anhand der
Beispiele in anderen Ländern erkennen könne. Die Instrumente, die das derzeitige
Jugendstrafrecht biete, seien gut und ausreichend.
"Der
neuen Bundesregierung scheint es an jeglicher Inspiration zu fehlen. Wir werden
deshalb auch in Zukunft die aus unserer Sicht notwendigen Problemlösungen über
den Bundesrat in das parlamentarische Verfahren einbringen. Zum Wohle der
Bürgerinnen und Bürger werden wir der konzeptlosen Bundesregierung notfalls helfen
müssen", so die Unterzeichner abschließend.
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