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Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Justiz und Gleichstellung

Gardelegener Justiz im Nationalsozialismus im Fokus

13.09.2013, Magdeburg – 58

  • Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz

Gardelegen (MJ). Fälle aus der Region stehen im Mittelpunkt der Ausstellung ?Justiz im Nationalsozialismus. Über Verbrechen im Namen des Deutschen Volkes?, die am Montag, 16. September, im Amtsgericht Gardelegen eröffnet wird und bis Freitag, 18. Oktober, zu sehen ist. Neue, speziell für den Standort Gardelegen erarbeitete Tafeln ergänzen eine Ausstellung, die bisher an zehn Orten in Sachsen-Anhalt zu sehen war. So werden Opfer der NS-Justiz aus dem Kreis Gardelegen vorgestellt, darunter Elise Z., die inhaftiert wurde, weil sie mehrfach sonntags gemeinsam mit einer Bekannten und zwei auf dem gleichen Bauernhof beschäftigten französischen Kriegsgefangenen in ihrer Küche Rundfunksendungen gehört und auch Kleidung für die Franzosen aufbewahrt hatte. Das Sondergericht Magdeburg ahndete diese ?besonders schweren Verstöße gegen die Wehrkraftschutz-Verordnung? 1942 mit einem Jahr Gefängnis.

 

Begleitet wird die Ausstellung durch Veranstaltungen im Amtsgericht, Bahnhofstraße 29. Führungen für Schulklassen werden angeboten. Am Mittwoch, 9. Oktober, 19.30 Uhr lädt das Amtsgericht zu der szenische Lesung ?Unkraut vergeht nicht? mit Peter Donath vom Theater der Altmark Stendal ein. Er stellt das Schicksal von Anna Piehler aus Schönebeck vor, die für einen Diebstahl, zum Tode verurteilt wurde, der ihr gar nicht nachgewiesen werde konnte. Die Frau wurde von amerikanischen Soldaten 1945 aus der Todeszelle im Zuchthaus Roter Ochse befreit.

 

Am Mittwoch, 16. Oktober, 19:30 Uhr, steht im Amtsgericht  das Thema ?Verbotener Umgang mit Kriegsgefangenen vor mitteldeutschen Gerichten? im Mittelpunkt. Michael Viebig, Gedenkstätte Roter Ochse Halle (Saale), spricht über Fälle aus der Region.

 

Das Ausstellungs- und Bildungsprojekt wird getragen vom Ministerium für Justiz und Gleichstellung, der Stiftung Gedenkstätten und der Landeszentrale für politische Bildung, der Heinrich-Böll- und der Friedrich-Ebert-Stiftung. Daneben beteiligen sich regionale Partner.

 

Führungen durch die Ausstellung können beim Amtsgericht Gardelegen unter der Rufnummer 03907-7000 vereinbart werden.

 Nähere Informationen unter: www.mj.sachsen-anhalt.de

Impressum:Ministerium für Justiz und Gleichstellungdes Landes Sachsen-AnhaltPressestelleDomplatz 2 - 439104 MagdeburgTel:   0391 567-6235Fax:  0391 567-6187Mail:  presse@mj.sachsen-anhalt.deWeb: www.mj.sachsen-anhalt.de