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Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Justiz und Gleichstellung

Zerbster Justiz im Nationalsozialismus im Fokus

05.06.2015, Magdeburg – 25

  • Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz

 

 

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Zerbst

(MJ).

Fälle aus Zerbst und Umgebung stehen im Mittelpunkt der Ausstellung ?Justiz im

Nationalsozialismus. Über Verbrechen im Namen des Deutschen Volkes?, die am

Montag, 8. Juni, im Amtsgericht Zerbst, Neue Brücke 22,  eröffnet wird und bis zum 10. Juli 2015 zu

sehen ist. Neue, speziell für den Standort Zerbst erarbeitete Tafeln ergänzen

damit die Ausstellung, die bereits an zahlreichen Gerichten in Sachsen-Anhalt,

am Kammergericht Berlin und in Brüssel zu sehen war.

 

 

 

Es werden Opfer der NS-Justiz aus dem Raum

Zerbst vorgestellt, darunter Otto Braunsdorf und Richard Bläß. Sie gehörten zu

den insgesamt 37 Angeklagten des so genannten ?Zerbster Kommunistenprozesses?,

einem der größeren Verfahrenskomplexe, die das Berliner Kammergericht in

Mitteldeutschland gegen politische Gegner der Nazis führte. Verhandelt wurde im

Oktober 1934 im Amtsgericht Bernburg. Die Staatsanwaltschaft warf den

Angeklagten das Aufrechterhalten von Strukturen der KPD sowie illegalen Waffenbesitz

vor und verhängte wegen Vorbereitung zum Hochverrat Strafen von bis zu

zweieinhalb Jahren Gefängnis.

 

Eine eigene Tafel informiert über das im

Spätsommer von der Regierung Anhalts eingerichtete Konzentrationslager Roßlau,

das bis 1934 bestand und über das der Dessauer Oberstaatsanwalt die Aufsicht

hatte. Hier inhaftierten die Nationalsozialisten fast ausschließlich politische

Gegner, insbesondere Kommunisten und Sozialdemokraten.

 

 

 

Zudem dokumentiert die Ausstellung die

Tätigkeit der Amtsgerichte im damaligen Kreis Zerbst. 

 

 

 

Sachsen-Anhalt setzt sich im Rahmen dieser

Ausstellung intensiv mit der nationalsozialistischen Justizgeschichte unseres

Bundeslandes auseinander. Besuchern wird vor Augen geführt, zu welchen Exzessen

die Justiz in einem totalitären System fähig sein kann. Opfer bekommen ein

Gesicht, und es wird gezeigt, wie einzelne Richter agierten.

 

 

 

Möglich ist dies, weil Juristen, Historiker

und Vertreter von Vereinen und Verbänden auf Initiative der Veranstalter

gemeinsam geforscht haben. So ist in den Jahren 2008 und 2009 eine breit

gefächerte Ausstellung zusammen getragen worden, die seit dem mit jedem neuen

Standort weiter wächst. ?Das die Ausstellung jetzt mehr als einhundert Tafeln

umfasst, zeigt den großen Erfolg des Projekts?, so Justizministerin Prof.

Angela Kolb.

 

 

 

Das

Ausstellungs- und Bildungsprojekt wird getragen vom Ministerium für Justiz und

Gleichstellung, der Stiftung Gedenkstätten und der Landeszentrale für politische

Bildung und der Heinrich-Böll-Stiftung. Daneben beteiligen sich regionale

Partner. Durch die Stiftung Gedenkstätten werden im Vorfeld der Eröffnung

Schülerinnen und Schüler zu ?Guides? ausgebildet, die Besuchergruppen durch die

Ausstellung führen.

 

 

 

Führungen

können über das Amtsgericht Zerbst unter der Rufnummer 03923/7422158  vereinbart werden.

 

Nähere

Informationen unter: www.mj.sachsen-anhalt.de

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum:Ministerium für Justiz und Gleichstellungdes Landes Sachsen-AnhaltPressestelleDomplatz 2 - 439104 MagdeburgTel:   0391 567-6235Fax:  0391 567-6187Mail:  presse@mj.sachsen-anhalt.deWeb: www.mj.sachsen-anhalt.de