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Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Justiz und Gleichstellung

Ausstellung über Justizgeschichte
während des Nationalsozialismus eröffnet

22.04.2009, Magdeburg – 28

  • Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz

 

 

 

 

 

Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 028/09

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ministerium der Justiz -

Pressemitteilung Nr.: 028/09

 

 

 

Magdeburg, den 22. April 2009

 

 

 

Ausstellung über Justizgeschichte

während des Nationalsozialismus eröffnet

 

Dessau-Roßlau (MJ). Im Landgericht Dessau-Roßlau ist am Mittwoch eine Ausstellung

über die Justizgeschichte in der Region während der nationalsozialistischen

Herrschaft eröffnet worden. ¿Die Ausstellung beleuchtet die Rolle der Justiz in

einem totalitären System¿, sagte Sachsen-Anhalts Justizministerin Angela Kolb

zur Eröffnung. ¿Die deutsche Rechtskultur wurde damals innerhalb kürzester Zeit

vernichtet, nachdem sie sich zuvor über Jahrhunderte hohes internationales

Ansehen erworben hatte.¿

 

Die

Wanderausstellung ¿Justiz im Nationalsozialismus: Über Verbrechen im Namen des

Deutschen Volkes¿ benennt Unrecht, gibt Opfern ein Gesicht und zeigt, wie

einzelne Richter und Staatsanwälte agierten. Elf Tafeln sind für den

Ausstellungsstandort Dessau-Roßlau neu entstanden. Sie informieren unter

anderem über das Erbgesundheitsgericht und das Plünderungssondergericht in

Dessau sowie über Verurteilungen wegen Rassenschande. Außerdem werden acht

Biografien von Tätern und Opfern der nationalsozialistischen Justiz vorgestellt.

 

¿Diese

Ausstellung ist auch ein Bildungsprojekt und fördert das Demokratieverständnis

in unserer Gesellschaft¿, sagte Kolb. ¿Sie verdeutlicht den hohen Wert unseres

Rechtsstaats, indem sie die Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft

thematisiert. Damals gab die Justiz ihre Schutzfunktion für die Menschen auf.¿

In Vorträgen des Begleitprogramms zur Ausstellung wird erläutert, wie sehr sich

die Justiz während des Dritten Reichs veränderte und von der heutigen

rechtsstaatlichen Justiz unterschied. Außerdem werden gemeinsam mit dem

Kultusministerium Schüler in einem Kurs ausgebildet, um danach Gleichaltrige

durch die Ausstellung zu führen. ¿Über dieses freiwillige Engagement der Mädchen

und Jungen freue ich mich sehr¿, sagte Kolb. ¿Denn die heutige Schülergeneration

weiß nicht mehr aus eigener Erfahrung, was eine Diktatur ausmacht.¿

 

Das Landgericht Dessau-Roßlau ist

nach den Landgerichten in Magdeburg und Halle die dritte von fünf geplanten

Stationen der Wanderausstellung ¿Justiz im Nationalsozialismus: Über Verbrechen

im Namen des Deutschen Volkes¿. Im Anschluss wird sie noch im Landgericht

Stendal und dem Oberlandesgericht Naumburg gezeigt. In Magdeburg und Halle

besuchten mehr als 2800 Interessierte die Ausstellung. Darunter waren über 65

Schulklassen. ¿Das große Besucherinteresse zeigt, dass wir mit der Ausstellung

ein wichtiges Thema aufbereitet haben¿, sagte Kolb während der Eröffnung. Für

Besucher ist die Ausstellung im Landgericht Dessau-Roßlau vom 23. April bis zum

7. August 2009 montags, dienstags und donnerstags von 8 bis 16 Uhr, mittwochs

von 8 bis 17 Uhr und freitags von 8 bis 13 Uhr geöffnet.

 

Durch die Ausstellung werden kostenfreie Führungen an elf

Terminen angeboten: Jeweils

mittwochs um 13 Uhr am 6., 13. und 20. Mai, am 3., 10., 17. und 24.

Juni, am 8., 22. und 29. Juli sowie am 5. August. Treffpunkt ist der Haupteingang

des Landgerichts Dessau-Roßlau. Anmeldungen für diese Führungen bitte vorher bei der Richterin am Landgericht,

Annette Barth (über Telefon 03 40/2 02 14 46 oder E-Mail annette.barth@lg-de.justiz.sachsen-anhalt.de).

Weitere Termine können vereinbart werden. Zusätzliche Informationen zur Ausstellung

und das vollständige Begleitprogramm sind auf den Internetseiten www.mj.sachsen-anhalt.de und www.justiz.sachsen-anhalt.de/lg-de

zu finden.

 

Hintergrund:

 

Das

Justizministerium, die Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt und die Landeszentrale

für politische Bildung Sachsen-Anhalt haben die in Niedersachsen konzipierte

Wanderausstellung für die Präsentation an fünf Standorten in Sachsen-Anhalt um

eine Vielzahl regionaler und lokaler Aspekte erweitert. Der Ausstellungszyklus

in Dessau-Roßlau wird inhaltlich intensiv begleitet durch die Ausstellungsmacher

in der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt ¿ unterstützt durch die Stiftung

niedersächsische Gedenkstätten ¿ Gedenkstätte in der Justizvollzugsanstalt

Wolfenbüttel. Gefördert wird das Projekt zudem von der Stiftung Rechtsstaat und

von der Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Sachsen-Anhalt. Zur Ausstellung in

Dessau-Roßlau ist ein begleitender Katalog in Vorbereitung.

 

 

 

Impressum:

 

Ministerium

der Justiz des Landes Sachsen-Anhalt

Pressestelle

Domplatz 2 - 4

39104 Magdeburg

Tel: (0391) 567-6235

Fax: (0391) 567-6187

Mail: presse@mj.sachsen-anhalt.de

 

 

 

 

 

 

 

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