Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 023/06

Ministerium der Justiz -

Pressemitteilung Nr.: 023/06

Magdeburg, den 9. März 2006

Becker: Duales System hat sich

bei Straffälligenhilfe bewährt

Magdeburg (MJ). ¿Die Straffälligenhilfe in Sachsen-Anhalt wird von mehreren

Schultern getragen. Dieses duale System zwischen dem staatlichen Sozialen

Dienst der Justiz und freien Vereinen hat sich bewährt¿, sagte heute

Justizminister Curt Becker auf einer Tagung des Landesverbandes für

Straffälligen- und Bewährungshilfe Sachsen-Anhalt e.V. in Barleben.

¿Wir haben mit dieser dualen Struktur von Anfang an eine gute Richtung eingeschlagen¿, sagte Becker

und verwies darauf, dass einige andere Bundesländer jetzt beginnen, sich an

diesem Beispiel zu orientieren und ihre Sozialarbeit entsprechend umstrukturieren.

Sinnvoll ergänzt wird die Straffälligenhilfe

unter anderem durch Bewährungshilfe, Täter-Opfer-Ausgleich und Opferberatung.

Durch die Übertragung von Aufgaben, wie

beispielsweise dem Täter-Opfer-Ausgleich, der zu etwa 90 % von freien Trägern

durchgeführt wird, werde die Sozialarbeit in der Justiz immer auch von

Akteuren, die außerhalb staatlicher Institutionen stehen, geprägt und

inspiriert. ¿Sozialarbeit darf nicht statisch sein, sondern muss in Bewegung

bleiben¿, so Becker.

Gerade beim Täter-Opfer-Ausgleich habe sich

dieses Zusammenspiel bewährt. Im Jahr 2005 wurden insgesamt 1373 Fälle zur Durchführung

eines Täter-Opfer-Ausgleichs an die Schlichtungsstellen überwiesen, das waren

fast 4 Prozent mehr als im Vorjahr (1324 Fälle). 868 Mal waren diese Ausgleichsversuche

erfolgreich.

Becker räumte ein, dass in Zeiten angespannter

Haushaltslage die Sozialarbeit einem enormen Kostendruck ausgesetzt sei. Mit Zuwendungen

von 621.000 Euro in diesem Jahr habe sich das Land aber deutlich bekannt und

werde daran auch festhalten.

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