Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Justiz und Gleichstellung
Kolb: Längst überfälliger Schritt
10.10.2014, Magdeburg – 48
- Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz
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Berlin. Sachsen-Anhalts Justizministerin
Prof. Angela Kolb hat die Pläne der Bundesregierung, Hasskriminalität stärker
zu bestrafen, als ?längst überfälligen und sehr wichtigen Schritt? begrüßt. Damit
werde nicht nur eine Konsequenz aus den Feststellungen des NSU-Untersuchungsausschusses
gezogen, sondern auch eine Forderung der Länder aufgenommen.
Seit
Jahren habe sich Sachsen-Anhalt dafür eingesetzt, dass rassistische und
fremdenfeindliche Beweggründe des Täters im Katalog der Strafzumessungsumstände
des einschlägigen Paragrafen 46 im Strafgesetzbuch (StGB) ausdrücklich ausgewiesen
werden. ?Ich bin froh, dass die jetzige Gesetzesinitiative endlich Aussicht
hat, auch im Bundestag die notwendige Unterstützung zu finden?, sagte Kolb am
Freitag im Bundesrat.
Kolb: ?Das besondere an Hass- und Vorurteilskriminalität
ist, dass die Betroffenen allein deshalb zum Opfer werden, weil sie so sind,
wie sie sind.? Mit diesen Taten sei eine Terrorwirkung verbunden, die über das
einzelne Opfer hinausgehe und alle diejenigen betreffe, die die gleichen
Diskriminierungsmerkmale wie die angegriffene Person aufweisen.
Im
Kampf gegen Extremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus sei Prävention
wichtig, allein aber nicht genug. ?Wir müssen alle Möglichkeiten ausschöpfen,
die uns der Rechtsstaat gibt.? Die
Strafrechts-Änderung diene zum einen der Normverdeutlichung, und sie signalisiere
darüber hinaus den betroffenen Opfern, dass ihre Ängste gehört werden. Den Tätern
werde klargemacht, dass die demokratische Gesellschaft extremistische Angriffe
nicht toleriert.
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