Magdeburg (MJ). Drei speziell geschulte Berater des Weißen Rings unterstützen in Sachsen-Anhalt Opfer sexuellen Missbrauchs, die auf Hilfe aus einem neuen Opferfonds der Bundesregierung hoffen. Geld aus dem ?Fonds Sexueller Missbrauch? soll Menschen helfen, die als Kinder und Jugendliche missbraucht wurden, auch nach Jahren noch an den Folgen leiden und keine ausreichende Hilfe aus den bestehenden sozialen Leistungssystemen erhalten.

Über das neue Angebot, das sich an Opfer richtet, die nach 1949 als Kinder oder Jugendliche missbraucht wurden, hat Wolfgang Kummerländer, Landesvorsitzender der Opferschutzorganisation WEISSER RING e.V. in Sachsen-Anhalt, bei einem Gespräch mit Justizministerin Professor Angela Kolb informiert.

Kolb sagte, das Leid der Opfer könne nicht ungeschehen gemacht werden. Es sei aber wichtig, ihnen möglichst gute Hilfe zu geben: ?Opfer brauchen kompetente Ansprechpartner. Diese finden sie beim WEISSEN RING.? Kolb sprach von einem wichtigen Engagement des WEISSEN RINGS. Die Organisation sei von dem am Runden Tisch ?Sexueller Kindesmissbrauch? vertretenen Bundesministerien um Unterstützung gebeten worden. Dies sei eine Anerkennung der Arbeit der Opferhilfsorganisation, die sich seit Jahrzehnten um Kriminalitätsopfer kümmere und hier auch als Lotse zu den Fachstellen wertvolle Arbeit leiste.

Hintergrund

Das neue Hilfsprogramm geht auf die Beratungen des Runden Tisches gegen sexuellen Kindesmissbrauch zurück, der von der Bundesregierung einberufen worden war. Anträge auf Sachleistungen können bis Ende 2016 gestellt werden. Antragsberechtigt sind Betroffene, die zwischen 1949 und dem in Kürze anstehenden Inkrafttreten des Gesetzes zur Stärkung der Rechte von Opfern sexuellen Missbrauchs (StORMG) als Kinder oder Jugendliche sexuell missbraucht wurden. Über die Anträge entscheidet eine Clearingstelle.

Als Berater des Weißen Rings, die über die Leistungen des Hilfsprogrammes informieren und bei der Antragstellung unterstützen, arbeiten für die Bereiche Halle und südöstliches Sachsen-Anhalt (Kirsten Dietel, 0151/150 47 292), Börde und nördliches Sachsen-Anhalt (Dieter Montag, 0151/150 47 309) sowie Mansfeld-Südharz und südwestliches Sachsen-Anhalt (Antje Rödiger, 0151/150 47 315). Eine Beratungsstelle in Stendal soll folgen.

Nähere Informationen zu dem Hilfeangebot unter www.weisser-ring.de sowie unter www.fonds-missbrauch.de.