Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 059/10

Ministerium der Justiz -

Pressemitteilung Nr.: 059/10

Magdeburg, den 24. Juni 2010

Justizministerkonferenz:

Ministerin Kolb begrüßt Votum zur Frauenquote

Magdeburg (MJ). ¿Ich begrüße das deutliche Votum der Justizministerkonferenz

zu prüfen, ob eine Frauenquote für Führungspositionen in der Wirtschaft

gesetzlich vorgeschrieben werden kann. Frauen sind in den Führungsetagen von

börsennotierten Unternehmen nach wie vor deutlich unterrepräsentiert. Wenn wir

nicht aktiv werden, wird sich daran auf lange Sicht auch nichts ändern. Der

Wirtschaft gehen weiter wichtige Kompetenzen verloren¿, sagt Justizministerin

Prof. Dr. Angela Kolb nach Abschluss des Frühjahrstreffens der Justizminister

der Länder am 23./24. Juni 2010 in Hamburg.

Mit großer Mehrheit haben sich die Justizminister für eine

Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen ausgesprochen. Bis zur

Justizministerkonferenz im Jahr 2011, die turnusmäßig in Sachsen-Anhalt

stattfindet, werden die Länder Sachsen-Anhalt, Hessen, Bayern und Hamburg

gemeinsam Möglichkeiten einer gesetzlichen Regelung prüfen.

Ministerin Kolb fordert seit längerem einen Frauenanteil

von 40 Prozent in Vorständen und Aufsichtsräten, wie dies in Norwegen bereits

gesetzlich vorgeschrieben  ist. ¿Ein höherer Anteil von Frauen in

Entscheidungspositionen spiegelt nicht nur den realen Bevölkerungsanteil

wieder. Er führt auch zu mehr sozialer Kompetenz in den Führungsetagen der

Unternehmen.¿

Die von der Bundesregierung favorisierte Überarbeitung des

Corporate Governance Kodex, der die freiwillige Einführung einer Frauenquote

von 20 Prozent favorisiert, hält die Justizministerin für nicht ausreichend.

¿Wer an eine Selbstregelung glaubt, verkennt die realen Verhältnisse in der

Wirtschaft. Mit der bisherigen Praxis des Hineinwachsens von Frauen in

Führungspositionen benötigen wir noch mindestens ein Jahrhundert, bis eine

paritätische Besetzung in den Führungsetagen erreicht ist.¿

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