Magdeburg (MJ). 74 Bilder haben Inhaftierte aus Sachsen-Anhalts Justizvollzugsanstalten für den Wettbewerb zur 15. Malgalerie eingereicht, der gemeinsam vom Landesverband für Straffälligen- und Bewährungshilfe Sachsen-Anhalt und dem Ministerium für Justiz und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt ausgerichtet wird. Von heute an sind die Arbeiten in der Geschäftsstelle des Landesverbandes für Straffälligen- und Bewährungshilfe Sachsen-Anhalt e.V. in der Keplerstraße 9/9a in Magdeburg zu sehen.

Justiz-Staatssekretär Thomas Wünsch sprach von einem ?wichtigen Jubiläum?: ?Die Idee, Gefangenen über die Malerei die Möglichkeit zu eröffnen, sich kreativ mit ihren Gefühlen auseinander zu setzen, hat gute Früchte getragen. Denn die Auseinandersetzung mit der Kunst hilft ihnen dabei, die eigene Straftat aufzuarbeiten.? Staatsminister Rainer Robra, Vorsitzender des Landesverbandes für Straffälligen- und Bewährungshilfe, betonte: ?Mit dem landesweiten Malwettbewerb verfolgt der Landesverband auch das Ziel, Voraussetzungen dafür zu bieten, dass frühzeitig in den Haftanstalten mit einer individuellen Reintegrationsarbeit begonnen werden kann, damit Inhaftierte nach ihrer Haftentlassung nicht orientierungslos vor den Gefängnissen stehen.?

Den ersten Preis vergab die Jury  an einen Gefangenen der JVA Burg für ein Bild mit dem Titel ?Schwarzes Mädchen?, der zweite Preis geht in die JVA Halle (?Punker?), der dritte in die Jugendanstalt Raßnitz (?Mann auf Tretmühle?). Zudem wurden zehn Anerkennungen ausgesprochen.

Der Jury gehörten die Bewährungshelferin Edith Gehrmann vom Sozialen Dienst der Justiz Halberstadt, der Leiter des Kriminologischen Dienstes Sachsen-Anhalt, Frieder Samtleben, sowie der ehemalige Mitarbeiter der Galerie Himmelreich, Walter Schmidt, an.

Interessierte können die Ausstellung nach vorheriger Terminvereinbarung mit dem Landesverband besuchen. Terminabsprachen sind unter 0391/541 45 88 möglich.