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Internetseiten mit
kinderpornografischem Inhalt: Kolb verlangt Sperrung in ganz Europa
15.05.2009, Magdeburg – 35
- Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz
Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 035/09
Ministerium der Justiz -
Pressemitteilung Nr.: 035/09
Magdeburg, den 15. Mai 2009
Internetseiten mit
kinderpornografischem Inhalt: Kolb verlangt Sperrung in ganz Europa
Berlin (MJ). Internetseiten mit kinderpornografischem Inhalt sollen
nach der Auffassung von Sachsen-Anhalts Justizministerin Professor Angela Kolb in
ganz Europa gesperrt werden. ¿Wir wissen, dass der größte Teil der
Kinderpornografie im Internet über kommerzielle Webseiten verbreitet wird und
damit Umsätze in Millionenhöhe erzielt werden¿, sagte Kolb am Freitag im
Bundesrat in Berlin. ¿Jeder Film oder jedes Bild im Internet bedeuten
mindestens ein misshandeltes Kind.¿
Der Bundesrat unterstützte am Freitag den Rahmenbeschluss
des EU-Rats zur Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs und der sexuellen
Ausbeutung von Kindern und der Kinderpornografie. Der Rahmenbeschluss sieht
vor, dass jedes Mitgliedsland der EU den Zugang zu Internetseiten mit
kinderpornografischem Inhalt sperren lassen kann. ¿Die jetzt gültige Regelung wird
dem Ziel der intensiven Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs nicht mehr
gerecht¿, sagte Kolb. ¿Sie erfasst nicht die neuen Formen von Missbrauch und
Ausbeutung über das Internet.¿
Bisher existieren Zugangssperren in Europa in Norwegen,
Dänemark, Schweden, Finnland, Italien, Großbritannien und in der Schweiz. Nach
Angaben des Bundeskriminalamts werden in Norwegen jeden Tag rund 15.000
Zugriffsversuche durch Zugangssperren abgewehrt.
Die Bundesregierung verabschiedete im April einen
Gesetzentwurf des Bundeswirtschaftsministeriums zur Bekämpfung der Kinderpornografie
in Kommunikationsnetzen. Auf der Basis von Sperrlisten des Bundeskriminalamts
sollen alle großen Internetzugangsanbieter dazu verpflichtet werden, den Zugang
zu kinderpornografischen Inhalten durch technische Maßnahmen zu verhindern.
Hintergrund:
Unter Kinderpornografie wird die Dokumentation von
Kindesmissbrauch und der sexuellen Ausbeutung von Kindern verstanden. Obwohl
immer wieder Internetseiten mit kinderpornografischem Material gesperrt werden,
gewinnt das Verbreiten von Kinderpornografie über das Internet seit Jahren
immer mehr an Bedeutung. Die polizeiliche Kriminalstatistik verzeichnet für
Deutschland im Vergleich der Jahre 2006 und 2007 einen Anstieg auf mehr als das
Doppelte (von 2.936 auf 6.206 Fälle).
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