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Gemeinsame Pressemitteilung -
Neuordnung des Justizvollzugs - Kolb: Schlanke Struktur mit vier
Hauptstandorten
25.11.2009, Magdeburg – 97
- Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz
Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 097/09
Ministerium der Justiz -
Pressemitteilung Nr.: 097/09
Magdeburg, den 25. November 2009
Gemeinsame Pressemitteilung -
Neuordnung des Justizvollzugs - Kolb: Schlanke Struktur mit vier
Hauptstandorten
Magdeburg (MJ). Die Strukturen des Justizvollzugs in Sachsen-Anhalt
sollen neu geordnet werden. Demnach wird es künftig nur noch vier Hauptstandorte
für den Justizvollzug geben. Das sieht ein Gesetzentwurf zur Neuordnung der
Justizvollzugsstruktur im Land vor, den die Regierungsfraktionen von CDU und
SPD in den Landtag einbringen werden. Die Reform soll Anfang nächsten Jahres
abgeschlossen sein. Der Landtag wird sich bereits im Dezember mit dem
Gesetzentwurf befassen.
Justizministerin Prof. Dr. Angela Kolb: ¿Mit dem Gesetz
werden die bisherigen Strukturen gestrafft, und wir erhalten gleichzeitig die
Möglichkeit, in Zukunft flexibel auf die Herausforderungen an den Justizvollzug
in Sachsen-Anhalt zu reagieren.¿
Dr. Ronald Brachmann, Vorsitzender des Rechtsausschusses im Landtag und
Rechtspolitischer Sprecher der SPD - Landtagsfraktion: ¿Es war aufgrund
der zurückgehenden Gefangenenzahlen klar, dass die Inbetriebnahme der neuen JVA
Burg Auswirkungen auf die Altanstalten haben wird. Um ausreichend Personal in
der JVA Burg vorhalten und die neue Anstalt damit auslasten zu können, sind die
mit dem Gesetzentwurf angestrebten Veränderungen unausweichlich.
Holger Stahlknecht, Rechtspolitischer Sprecher der CDU - Landtagsfraktion:
¿Wir haben mit der JVA Burg hochmoderne Kapazitäten in Sachsen-Anhalt geschaffen.
Es ist nicht vermittelbar, dass hier Leerstand ist und alte JVA`s überbelegt
und sicherheitsrisikobehaftet sind.¿
Neue Struktur
Der Gesetzentwurf sieht vor, dass sich der Justizvollzug
künftig auf die vier Hauptstandorte Burg, Dessau-Roßlau, Halle und Volkstedt
konzentriert. Die JVA Magdeburg wird als selbstständige Anstalt aufgelöst.
Untersuchungshaft, offener Vollzug und zentraler Transport werden als
unselbstständige Außenstelle der JVA Dessau-Roßlau angegliedert. Das Personal
wird der JVA Burg zugeordnet. Die Standorte Halberstadt und Stendal sollen als
unselbstständige Außenstellen künftig ebenfalls zur JVA Dessau-Roßlau gehören.
Des Weiteren wird die JVA Naumburg als selbstständige
Einrichtung aufgelöst und als unselbständige Außenstelle der JVA Volkstedt
angegliedert. Die drei Anstalten in Halle (Saale) werden zu einer JVA Halle
zusammengefasst. Die Sozialtherapie bleibt in der Saalestadt als Abteilung
bestehen. Die Jugendanstalt Raßnitz und die Jugendarrestanstalt Halle sind von
der Neuordnung unberührt.
Justizministerin Kolb: ¿Die Zahl unserer Bediensteten
reicht nicht aus, um an allen Standorten unserer historisch gewachsenen, sehr
kleinteiligen Vollzugslandschaft einen modernen Justizvollzug aufrecht zu
erhalten. Deshalb müssen wir Schwerpunkte setzen. Durch die Konzentration auf
nur noch vier Hauptstandorte und die damit einhergehende Straffung der
Organisationsstrukturen wird es uns gelingen, auf Schwankungen bei den
Gefangenenzahlen flexibler zu reagieren und unser Vollzugspersonal entsprechend
einzusetzen.¿
Hintergrund:
In Sachsen-Anhalt sind derzeit 2.081 Personen inhaftiert.
Von den 1519 Straf-gefangenen sind 458 in der JVA Burg untergebracht.
Landesweit arbeiten 1.151 Bedienstete im Strafvollzug.
Statistiken zur Belegung, Beschäftigung und eine Übersicht
der neuen Justizvollzugsstruktur finden Sie hier.
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