Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Justiz und Gleichstellung
Minister Kolb und Olbertz
übergeben Zeugnisse: Ausbildung hinter Gittern
21.02.2008, Magdeburg – 8
- Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz
Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 008/08
Ministerium der Justiz -
Pressemitteilung Nr.: 008/08
Magdeburg, den 1. Februar 2008
Minister Kolb und Olbertz
übergeben Zeugnisse: Ausbildung hinter Gittern
Magdeburg/Raßnitz (MJ). Wie an den allgemeinbildenden Schulen im Land sind auch in
der Jugendanstalt Raßnitz Zeugnisse ausgegeben worden. 14 Abschluss- sowie 19
Halbjahreszeugnisse für Schüler des Berufsvorbereitungsjahres (BVJ) haben
Justizministerin Prof. Dr. Angela Kolb und Kultusminister Prof. Dr. Jan-Hendrik
Olbertz bei einem gemeinsamen Besuch in der Jugendanstalt an Inhaftierte der
Jugendanstalt überreicht, auch eine junge Gefangene aus der
Justizvollzugsanstalt Halle I konnte ein BVJ-Halbjahreszeugnis entgegen nehmen.
Sechs der jungen Männer erreichten zugleich ihren Hauptschulabschluss. ¿Beim
Jugendstrafrecht steht der Erziehungs- und Resozialisierungsgedanke im
Mittelpunkt. Einer guten schulischen und beruflichen Ausbildung kommt dabei
eine zentrale Funktion zu. Sie eröffnet die Chance auf ein straffreies Leben.
Ausbildung gehört zu den Kernaufgaben der Resozialisierung im Strafvollzug¿,
sagte Justizministerin Kolb.
¿Keine
Strafe kann Geschehenes ungeschehen machen. Ihr Zweck besteht wesentlich darin,
künftige Straftaten eines Verurteilten, aber auch aller anderen zu verhindern.
Gerade bei Jugendlichen ist es darum in unser aller Interesse, sie auch auf das
Leben nach der Haft vorzubereiten. Ob sie sich dann bewähren oder rückfällig
werden, hängt entscheidend von ihren Perspektiven ab, und zwar besonders von
ihren beruflichen Aussichten. In diesem Zusammenhang sind auch die vielfältigen
Bemühungen des Landes gegen Schulabbruch und Schulversagen zu nennen, die nicht
zuletzt dazu beitragen können, dass Jugendliche gar nicht erst auf die schiefe
Bahn geraten," so Kultusminister Prof. Dr. Olbertz.
Im
Jahr 2007 haben insgesamt mehr als 1.500 Gefangene in Sachsen-Anhalts
Justizvollzugsanstalten an Bildungsmaßnahmen teilgenommen. 26 Gesellenbriefe
konnten an frisch ausgebildete Tischler, Bauten- und Objektbeschichter, Hochbaufacharbeiter,
Anlagenmechaniker, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechniker sowie Gärtner
übergeben werden. Zehn Insassen der Jugendanstalt Raßnitz schafften den
Realschul-, zwölf den Hauptschulabschluss. Landesweit waren es insgesamt 19
Realschul- und 63 Hauptschulabschlüsse. Das geht aus Statistiken des
Landesbetriebs für Bildung und Beschäftigung der Gefangenen hervor.
Die
Betreuung und Behandlung der Gefangenen sei für ihre Wiedereingliederung in die
Gesellschaft eine wichtige Voraussetzung, betonte Ministerin Kolb. Die
Gefangenen, von denen viele aus schwierigen sozialen Verhältnissen stammen,
werden bis zum Ende ihrer Inhaftierung gefördert. Der Justizvollzug unterbreitet
hierfür vielfältige Angebote: Schulausbildung auf den unterschiedlichen
Niveaus, Ausbildung in anerkannten und gefragten Berufen, Arbeit, Beratung und
individuelle Hilfen, soziales Training bis hin zu Angeboten individueller
Psychotherapie und der Sozialtherapie. Daneben gibt es spezielle Angebote für
Gefangene, die wenig oder nicht schreiben, lesen und rechnen können und ohne
Schulabschluss sind.
Hintergrund:
In
den Justizvollzugsanstalten des Landes Sachsen-Anhalt waren zum Jahreswechsel
2207 Gefangene inhaftiert, darunter 319 im Jugendstrafvollzug.
Verantwortlich
für die Aus- und Weiterbildung der Gefangenen ist seit Beginn 2005 der
Landesbetrieb für Beschäftigung und Bildung der Gefangenen (LBBG). Die
Bildungsmaßnahmen werden aus Mitteln der Europäischen Union, des LBBG und der
der Bundesagentur für Arbeit finanziert.
Impressum:
Ministerium
der Justiz des Landes Sachsen-Anhalt
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