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Lischka: Konsequent reinen Tisch
machen
22.09.2008, Magdeburg – 61
- Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz
Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 061/08
Ministerium der Justiz -
Pressemitteilung Nr.: 061/08
Magdeburg, den 19. September 2008
Lischka: Konsequent reinen Tisch
machen
Magdeburg (MJ). Bei einem Ortstermin im Justizzentrum Magdeburg und der
Befragung von Beteiligten hat sich am Freitagnachmittag herausgestellt, dass
das Amtsgericht als hausverwaltende Behörde das Justizministerium bisher
unvollständig und teilweise falsch über die Nutzung von Videotechnik informiert
hat. Das sagte Justizstaatssekretär Burkhard Lischka nach dem Termin, an dem er
gemeinsam mit Mitarbeitern des Justizministeriums teilgenommen hatte. In
mindestens einem Fall sei Videotechnik durch einen Vorgesetzten benutzt worden,
um einem Mitarbeiter ein Arbeitszeitvergehen nachzuweisen. Zwei Bilder seien dazu
abgespeichert worden. Bisher hatte das Amtsgericht gegenüber dem Ministerium
behauptet, es habe keine Datenauswertung gegeben.
Der Präsident des Amtsgerichts, Dr. Uwe Wegehaupt, habe bedauert, dass
das Ministerium durch das Amtsgericht falsch informiert worden sei. Der Ortstermin
war ursprünglich angesetzt worden, um die Umsetzung der durch das Ministerium
veranlassten technischen Maßnahmen zur Wahrung des Datenschutzes in Augenschein
zu nehmen.
¿Wir werden die Vorfälle lückenlos aufklären und die notwendigen
disziplinarrechtlichen Schritte einleiten¿, so Lischka. Bis zur Sondersitzung
des Rechtsausschusses am Donnerstag werde ein Zwischenbericht vorliegen. Das
Amtsgericht sei in der Pflicht, die eingeleiteten Verwaltungsermittlungen zügig
und konsequent durchzuführen. Lischka: ¿Nach derzeitigem Sachstand ist vollkommen
unverständlich, mit welcher Sorglosigkeit mit sensiblen Daten umgegangen worden
ist. Alle Verstöße gegen den Datenschutz müssen unverzüglich aufgedeckt werden.
Fehlverhalten und Verantwortlichkeiten in der Vergangenheit sind zu klären. Das
ist die Justiz ihrem Ansehen und der Öffentlichkeit schuldig.¿
Hintergrund:
Nach Kritik des Landesbeauftragten für den Datenschutz am Einsatz der
Sicherheitstechnik im Justizzentrum hatte sich das Justizministerium
unverzüglich eingeschaltet und zunächst umgehend veranlasst, dass die
Sicherheitstechnik neu eingestellt wurde. Der Aufnahmewinkel einer Kamera an
der Außenfassade des Justizzentrums zum Breiten Weg, die zuvor auch Teile des
Gehwegs erfasst hatte, wurde am Montag durch eine Fachfirma verengt, die
Aufzeichnungszeit der Bilder auf maximal drei Tage verkürzt, die Möglichkeit
akustischer Aufzeichnungen wurde dauerhaft unterbunden.
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