Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Justiz und Gleichstellung
Gemeinsame Medieninformation der
der mitteldeutschen Justizminister: Mitteldeutsche Länder planen Zusammenarbeit
im Jugendstrafvollzug
21.10.2010, Magdeburg – 84
- Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz
Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 084/10
Ministerium der Justiz -
Pressemitteilung Nr.: 084/10
Magdeburg, den 21. Oktober 2010
Gemeinsame Medieninformation der
der mitteldeutschen Justizminister: Mitteldeutsche Länder planen Zusammenarbeit
im Jugendstrafvollzug
Erfurt (MJ). Thüringen, Sachsen-Anhalt und
Sachsen wollen ihre Kräfte im Jugendstrafvollzug bündeln. Darauf haben sich die
drei Justizminister, Professor Dr. Angela Kolb, Dr. Holger Poppenhäger und Dr.
Jürgen Martens, bei ihrem heutigen Treffen in Erfurt verständigt. Ihr Ziel ist
es, die schulische und berufliche Qualifikation sowie Therapieangebote auf der
Grundlage der Vollzugskonzepte stärker aufeinander abzustimmen und so noch
engere Kooperationen zu ermöglichen. ¿Vor dem Hintergrund zurückgehender
Gefangenenzahlen können wir nur so in der notwendigen Qualität maßgeschneiderte
Bildungs- und Arbeitsangebote für die jungen Strafgefangenen anbieten. Wir
wollen unsere Kräfte bündeln, um so unsere guten Standards zu erhalten¿, sind
sich die drei Minister einig. Die Minister reagieren damit zugleich frühzeitig
auf zurückgehende EU-Fördermittel aus dem Europäischen Sozialfonds, mit denen
bislang ein großer Teil der Bildungs-, Ausbildungs- und Arbeitsmaßnahmen im
Strafvollzug finanziert wird. Sie betonen: ¿Jeder Cent der EU-Gelder ist im Jugendstrafvollzug
gut angelegt. Bildung und Therapie der Gefangenen im Vollzug sind eine der
Grundvoraussetzungen für ihre erfolgreiche Wiedereingliederung in die Gesellschaft.¿
Darüber hinaus standen weitere
Themen auf der Tagesordnung. Ein wichtiges davon war die Initiative der
Bundesregierung für ein Mediationsgesetz. Die Minister befürworten hier
bundeseinheitliche Reglungen: ¿Wir begrüßen die Mediation als vielversprechende
Methode der Streitschlichtung. Es darf jedoch keinen Flickenteppich von unterschiedlichen
Standards geben.¿
Deutliche Worte fanden die
Justizminister zu den Bestrebungen der Bauindustrie das noch junge
Bauforderungssicherungsgesetz (BauFoSiG) schon wieder aufzuweichen: ¿Hände weg
von diesem Gesetz. Wir dürfen hinter erreichte Standards nicht wieder
zurückfallen.¿ Das BauFoSiG geht zurück auf eine Initiative der drei
mitteldeutschen Bundesländer und schützt vor allem kleine und mittlere Bau- und
Handwerksbetriebe vor Zahlungsausfällen.
Hintergrund Jugendstrafvollzug:
Die jungen Strafgefangenen werden
in Mitteldeutschland in der Jugendstrafanstalt Ichtershausen und der
Zweiganstalt Weimar (Thüringen, 250 Gefangene), in der Jugendanstalt Raßnitz
(Sachsen-Anhalt, 262 Gefangene) und in der Jugendstrafanstalt Regis-Breitingen
(Sachsen, 333 Gefangene). Die drei mitteldeutschen Länder kooperieren u.a.
bereits im Bereich Frauen-Strafvollzug, der in der JVA Chemnitz konzentriert
ist, sowie bei der Sicherungsverwahrung, die für Sachsen, Thüringen und
Sachsen-Anhalt in der JVA Burg (Sachsen-Anhalt) vollzogen wird.
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