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Kolb: Nachhaltiges Erinnern
wichtig
07.11.2008, Magdeburg – 78
- Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz
Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 078/08
Ministerium der Justiz -
Pressemitteilung Nr.: 078/08
Magdeburg, den 9. November 2008
Kolb: Nachhaltiges Erinnern
wichtig
Magdeburg. (MJ). Justizministerin Professor Angela Kolb hat bei einer Gedenkfeier
in der Magdeburger Johanniskirche an die Pogromnacht des 9./10. November 1938
in Magdeburg erinnert, ¿mit der die Verfolgung und Entrechtung der jüdischen
Menschen in Magdeburg eine neue und für alle sichtbare Intensität erreichte¿.
Kolb strich bei der gemeinsam von beiden Kirchen, der Synagogengemeinde, dem
Land Sachsen-Anhalt und der Landeshauptstadt gestalteten Veranstaltung die
Bedeutung bürgerschaftlichen Engagements beim Erinnern an die Verbrechen des
Nazi-Regimes heraus. ¿Es ist wichtig, die Nachgeborenen über das Geschehene zu informieren
und neue Formen des Gedenkens zu entwickeln, die zu einem kritischen
Geschichtsbewusstseins führen¿, sagte die Ministerin.
In Magdeburg zerstörten am 9./10. November 1938 Sprengkörper
die Inneneinrichtung der Synagoge, mindestens 29 Geschäfte wurden geplündert,
zahlreiche Juden misshandelt. Die Gestapo verhaftete 113 jüdische Männer und
ließ sie in das KZ Buchenwald einliefern. Staatsanwaltschaften habe das
Reichsjustizministerium die Weisung erteilt, Sachbeschädigungen an jüdischem
Eigentum nicht zu verfolgen, Tötungen nur nach Antrag der Gestapo an die Staatsanwaltschaft
zu untersuchen, sagte Kolb.
Wichtig für nachhaltiges Erinnern sei das aktive
Miteinander der Bürger, betonte die Ministerin. Als Beispiele dafür, wie sich
Sachsen-Anhalter gegen das Vergessen engagieren, verwies Kolb auf die ¿Aktion
Stolpersteine¿, auf die ¿Aktion Gedenksteine¿ der Gedenkstätte
Langenstein-Zwieberge, aber auch auf die vom Justizministerium, der Stiftung
Gedenkstätten und der Landeszentrale für politische Bildung gemeinsam
initiierte Ausstellung ¿Justiz im Nationalsozialismus: Über Verbrechen im Namen
des Deutschen Volkes¿, die von ehrenamtlich Engagierten mit vorbereitet wurde.
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