Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 002/03

Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt

Pressemitteilung Nr.: 002/03

Magdeburg, den 3. Januar 2003

Landwirtschaftsministerium gründet "Netzwerk NAROSSA"

Sachsen-Anhalt setzt auf nachwachsende Rohstoffe

Das Landwirtschaftsministerium gründet ein Kompetenznetzwerk für nachwachsende Rohstoffe. Das "Netzwerk NAROSSA" soll Sachsen-Anhalt als bedeutenden Standort für Anbau- und Verarbeitung nachwachsender Rohstoffe stärken und die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Regionen wahren und nachhaltig befördern. Das Netzwerk soll nächste Woche mit der Arbeit beginnen.

In der Aufbauphase wird das Netzwerk bei der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau in Bernburg eingerichtet.

Landwirtschaftsministerin Petra Wernicke: "Hier stecken noch beachtliche Einkommenschancen für unsere Landwirtschaft, für Ingenieurbüros und die mittelständische Wirtschaft. Auch der Beitrag für den Klima- und Ressourcenschutz ist nicht zu unterschätzen." Neben der Verwendung als alternative Bau- oder Verpackungsstoffe gerät zunehmend die Nutzung nachwachsende Rohstoffe als Energieträger in den Blickpunkt. In Sachsen-Anhalt arbeiten bereits ca. 20 Biomasse- und Holzheizkraftwerke.

Vielversprechendes Ausgangspotential sind die hervorragenden Anbau-bedingungen für nachwachsende Rohstoffe im Land. Sachsen-Anhalt hat beim Anbau nachwachsender Rohstoffe einen führenden Platz. Auf rund 48.000 ha stillgelegten landwirtschaftlichen Flächen wird insbesondere Raps, Sonnenblumen, öllein, Drachenkopf, Fingerhut und Silomais angebaut. Hinzu kommen Kartoffeln, Zuckerrüben sowie Arznei- und Gewürzpflanzen auf nicht stillgelegten Flächen.

Das "Netzwerk NAROSSA" soll vor allem Impulsgeber und Koordinator der vielen kleinen Akteure im Bereich nachwachsender Rohstoffe sein. Vorrangige Tätigkeitsfelder werden im Informationsaustausch zwischen Wirtschaft, Wissen-

schaft und Verwaltung, der Initiierung von Gemeinschaftsprojekten und der begleitenden Unterstützung und Koordinierung von Projekten sowie der Bereit-

stellung von Informationen und einer verstärkten öffentlichkeitsarbeit gesehen.

In Sachsen-Anhalt haben sich nicht nur mehrere Hersteller von Verarbeitungsmaschinen, Natur- und Pflanzenölmotoren sondern auch viele Verarbeitungsfirmen für nachwachsende Rohstoffe etabliert.

Beispiele:

ölherstellung- und ¿verarbeitung: Kroppenstedter ölmühle Walter Döpelheuer GmbH,

Biodieselherstellung:2002 wurden im Raum Bitterfeld durch die MUW Mitteldeutsche Umesterungswerke GmbH & Co.KG eine Rapsmethylesteranlage mit Fördermitteln des Landes errichtet. Eine weitere geförderte Anlage entsteht in Magdeburg,

Verpackungsfüllstoffe, Sitzkissen oder auch Schneeimitat aus Mais- und Weizengrieß: Cobbelsdorfer Naturstoff GmbH.

über den Erfolg nachwachsender Rohstoffe wird jedoch der Markt entscheiden,

betont Landwirtschaftsministerin Petra Wernicke. Für alle Beteiligten ¿ Anbauer, Verarbeiter wie Produzenten ¿ spielt die Wirtschaftlichkeit eine entscheidende

Rolle. Wernicke: "Trotz aller erreichten Fortschritte ist die Konkurrenzfähigkeit

von Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen gegenüber herkömmlichen Erzeugnissen aus ökonomischer Sicht häufig noch nicht im ausreichenden Maße gegeben." Probleme bereitet auch die Markteinführung neuer Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen. Auch hier soll das Netzwerk Strategien zur Lösung aufzeigen.

Seit 1996 findet in Sachsen-Anhalt jährlich eine Fachtagung zum Thema "Nachwachsende Rohstoffe" statt. Im Jahr 2004 wird die nächste Messe

NAROSSA durchgeführt. Aufgrund der hervorragenden Rahmenbedingungen,

die Sachsen-Anhalt und die Landeshauptstadt Magdeburg als Standort für die Durchführung der Messe bieten, ist die Fachmesse auf dem besten Weg, sich

mit Unterstützung durch die Landesregierung als Leitmesse in Deutschland zu etablieren. In Verbindung mit dem zeitgleich stattfindenden Fachkongress

NAROSSA ist ein wichtiger Branchentreff in Deutschland entstanden und ein bedeutender Beitrag für die öffentlichkeitsarbeit geleistet worden. Eine positive Resonanz bei Ausstellern und Fachbesuchern beweisen das.

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