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Pressemitteilungen der Ministerien

Schienengüterverkehrstag 2001:
Unternehmerische Zielstellung für mehr Schienenverkehr gefordert

07.09.2001, Magdeburg – 115

  • Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr

 

 

 

Ministerium für Wohnungswesen, Städtebau und Verkehr - Pressemitteilung Nr.: 115/01

 

Magdeburg, den 7. September 2001

 

 

Schienengüterverkehrstag 2001:

Unternehmerische Zielstellung für mehr Schienenverkehr gefordert

 

 

Für Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Jürgen Heyer (SPD) muss das Güterverkehrskonzept MORA C der Anfang von mehr Güterverkehr auf der Schiene sein. Mit dem vorliegenden Konzept könne das Ziel der Bundesregierung, den Anteil der Bahn am Güterverkehr bis 2015 zu verdoppeln, nicht erreicht werden. In einer Grundsatzrede vor den über 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Schienengüterverkehrstages sagte er: "In der öffentlichkeit, aber besonders in der verladenden Wirtschaft, ist MORA C als Rückzug der Bahn aus der Fläche empfunden worden."

 

Im Rahmen dieses Konzepts wird von der DB AG geplant, von den heute 2.037 Güterverkehrsstellen in Deutschland nur 55 % weiter aufrecht zu erhalten. Dabei soll sich die zu verladende Netto-Tonnage mit 283 Millionen Tonnen nur um 7 % verringern. Die Bahn erzielt derzeit mit 4 % ihrer Kunden 85 % des Umsatzes. Von den 109 Güterverkehrsstellen für Einzelwagenverkehr in Sachsen-Anhalt sollen ab 2002 insgesamt 37 nicht mehr bedient werden; 72 weitere sollen ab 2003 eingestellt werden. Allein in Sachsen-Anhalt würden damit die Straßen mit fast 1 Million Tonnen Gütern zusätzlich belastet, was ca. 40.000 Lkw-Transporten entspricht.

 

Die Reaktionen auf die Bahnpläne aus der verladenden Wirtschaft und den von der Zunahme im Straßengüterverkehr betroffenen Städten haben die Landesregierung veranlasst, sich aktiv in die Umsetzung der Pläne einzuschalten. Auf der Grundlage einer vom Verkehrsministerium in Auftrag gegebene Studie wird mit der DB AG derzeit über Einzelfalllösungen beraten, um die Güter auf der Schiene zu halten. Dabei werden zusätzliche Potenziale, Möglichkeiten der Verlagerung auf andere Güterverkehrsstellen und Kooperationen mit privaten Regionalbahnen als Alternativen geprüft.

Heyer hob in diesem Zusammenhang den Kooperationswillen von DB Cargo hervor. In einer Vielzahl von Fällen hat das Unternehmen die Kunden auch nach dem 1. Januar 2001 weiterbedient und damit die Suche nach neuen Lösungen ermöglicht.

 

"Zwar ist das Bestreben der Bahn, ihre Unternehmensstrategie stärker an betriebswirtschaftlichen Grundsätzen auszurichten, verständlich. Die Bahn AG als bundeseigenes Unternehmen darf jedoch ihre strukturpolitische Verantwortung auch weiterhin nicht vernachlässigen." Heyer unterstrich in diesem Zusammenhang die positiven Ansätze der Bundesregierung, den ordnungspolitischen Rahmen im Wettbewerb zwischen den Verkehrsträgern zugunsten der Bahn zu verändern. Dieser Prozess wird von Sachsen-Anhalt mit eigenen Initiativen unterstützt. Die Bahn selbst, so Heyer, müsse klare unternehmerische Zielsetzungen entwickeln, um den Anteil des Schienengüterverkehrs am Transportmarkt zu steigern. Nur so könne Klarheit für gegenwärtige und noch zu gewinnende Kunden aus der Industrie geschaffen werden.

 

Heyer: "Mehr Schienengüterverkehr ist nicht durch ruinösen Wettbewerb der Bahnen untereinander oder Fingerhakeleien bei der Trassenvergabe zu erreichen. Es geht um partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen der großen Bahn und den nicht bundeseigenen Eisenbahnen. Die Umstrukturierung des Güterverkehrs ist für mich auch eine Chance, um Ausgründungen neuer Verkehrsunternehmen aus der Bahn AG voranzutreiben."

 

Der Schienengüterverkehrstag hatte gestern mit Reden von Ministerpräsident Reinhard Höppner (SPD), dem Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium Ralf Nagel (SPD) und dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG Hartmut Mehdorn begonnen. Er wird heute mit der Arbeit in vier Fachgruppen fortgesetzt. Ein Plenum wird die Arbeitsergebnisse zusammenfassen.

 

Ulrich-Karl Engel

 

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Ministerium für Wohnungswesen, Städtebau und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt

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Turmschanzenstraße 30

39114 Magdeburg

Tel: (0391) 567-7504

Fax: (0391) 567-7509

Mail: presse@mwv.lsa-net.de

 

 

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