Ministerium für Wirtschaft und Technologie - Pressemitteilung Nr.: 157/01

Magdeburg, den 13. September 2001

Neues Konzept für SKL nach übernahme durch Laempe-Gruppe

Investor sichert traditionsreichen Magdeburger Motorenbauern Zukunft

Magdeburg. Das traditionsreiche Magdeburger Maschinenbau-Unternehmen SKL (ehemals Schwermaschinenbaukombinat Karl Liebknecht) wird jetzt als Mitglied der baden-württembergischen Laempe-Gruppe produzieren. Damit ist die Zukunft des Unternehmens gesichert. Die 130 Mann starke Belegschaft werde komplett übernommen, weitere Mitarbeiter würden gesucht, so Joachim Laempe, Chef der Laempe GmbH. Neben dem Kaufpreis sollen weitere acht Millionen DM in den Ausbau des laufenden Geschäfts investiert werden. Noch vor kurzem stand SKL unmittelbar vor der Abwicklung. Seit August gehört die Firma zur Dipl. Ing. Joachim Laempe GmbH. Laempe sagte zur übernahme: "Jahrelanges Missmanagement, bei dem vor allem die Neumotoren mit Verlust verkauft wurden und man sich Gewinne durch den Ersatzteilverkauf versprach, sind Vergangenheit. Die SKL hat nun wieder Luft zum Atmen. Jetzt heißt es für die Firma und alle Beschäftigten: ¿Volle Kraft voraus`."

Wirtschaftsministerin Katrin Budde sagte, dass der Erhalt der SKL für das Maschinenbauland Sachsen-Anhalt und auch für den Standort Magdeburg von großer Bedeutung ist. "Nach der Wende sind viele Arbeitsplätze im Maschinenbau durch Fehlentscheidungen verloren gegangen. Darunter hatte auch SKL zu leiden", so die Ministerin. Sie gehe davon aus, dass SKL sich jetzt ähnlich gut entwickle, wie der gesamte Maschinenbau in Sachsen-Anhalt und in Magdeburg. Die SKL wird nach Plänen von Joachim Laempe das bisherige Produktprogramm auf wenige erfolgreiche Motortypen zusammenstreichen und diese hochmodern mit Laempe-Technologie und Know How ausstatten. So müsse nicht unbedingt jeder Neumotor unter Wert verkauft werden. Freie Kapazitäten in der Produktion können durch die Laempe Gruppe aufgefangen werden. Firmeninhaber Laempe: "Wir werden die SKL Motor GmbH (so der offizielle neue Firmenname) binnen Jahresfrist aus der Talsohle führen. Ich rechne noch in diesem Jahr mit einem Umsatz von 45 Millionen Mark".

Laempe ist Marktführer bei Maschinen und Anlagen für die Giessereiindustrie, speziell im Motorenguss. Mit seinem neuen, erst vor drei Jahren in Betrieb genommenen Fertigungswerk in Meitzendorf sind für die SKL Motor GmbH Synergieeffekte bei Einkauf, Entwicklung und Teilefertigung zu erwarten und damit verbunden Kostensenkungen von bis zu 20 Prozent. Außerdem hilft auch das weltweite Vertriebsnetz von Laempe, den Umsatz anzukurbeln. Laempe und SKL passten gut zusammen, so Joachim Laempe. Die Laempe-Gruppe habe eine starke Marktposition erreicht. "Mit seinen Neuentwicklungen und Produktideen liegt Laempe voll im Trend und muss seine Kapazität ausweiten. Die SKL mit ihren gutausgebildeten Mitarbeitern, modernem Maschinenpark und Erfahrungen im Motorenbau ist deshalb für die Laempe-Gruppe ein kongenialer Partner", so Joachim Laempe.

Der Maschinenbau in Sachsen-Anhalt hat sich seit rund vier Jahren wieder zu einer Wachstumsbranche entwickelt. Sowohl die Umsätze als auch die Zahl der Betriebe und Beschäftigten steigen an. Im vergangenen Jahr wurden knapp 2,1 Milliarden DM Umsatz erwirtschaftet. In den 154 Unternehmen, die der Branche zugerechnet werden, arbeiten rund 11.000 Beschäftigte. Die Region um Magdeburg ist neben den Metallbetrieben im Harz die prägende für den sachsen-anhaltischen Maschinenbau.

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