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Pressemitteilungen der Ministerien

Innenminister eröffnete Ausstellung "Straßenkreuze - Unorte des Sterbens" im Einstein-Gymnasium in Magdeburg

27.08.2001, Magdeburg – 123

  • Ministerium für Inneres und Sport

 

 

 

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 123/01

 

Magdeburg, den 27. August 2001

 

 

Innenminister eröffnete Ausstellung "Straßenkreuze - Unorte des Sterbens" im Einstein-Gymnasium in Magdeburg

 

Heute wurde im Einstein-Gymnasium in Magdeburg die Wanderausstellung des Projektes "Straßenkreuze" im Beisein vieler Beteiligter eröffnet. Bereits im April des Jahres wurde im Landesfunkhaus des MDR die Kunstausstellung als erstes Teilprojekt der öffentlichkeit vorgestellt. Püchel: "Wir waren überrascht und zugleich erfreut über das bundesweite Interesse." Das habe in dem Vorhaben bestärkt, das Thema "Straßenkreuze" für die pädagogische Arbeit in den Schulen anzubieten und dafür eine spezielle Ausstellung zu konzipieren.

 

Texte der Kunstausstellung sowie insbesondere die Fotografien der Künstler Karin Jarausch und Rüdiger Giebler aus Halle seien übernommen worden. "Mit der neu konzipierten Ausstellung wollen wir junge Menschen ansprechen, die ihren Führerschein gerade erwerben oder noch nicht lange besitzen," so der Minister. In diesem Lebensabschnitt müsse die letzte Möglichkeit, im Rahmen der schulischen Verkehrserziehung die Weichen für ein problembewusstes Verhalten im Straßenverkehr zu stellen, genutzt werden.

 

Gefährlich werde es nämlich, wenn beim Tritt auf das Gaspedal übermut und Leichtsinn die Oberhand gewännen. Bei dieser Mixtur könne ein Auto schnell zur Waffe mutieren. Die Folgen seien verheerend: "Seit 1991 starben durch Verkehrsunfälle in unserem Land 1.485 junge Menschen im Alter von 15 bis 25 Jahren, 61.143 erlitten teilweise erhebliche gesundheitliche Schäden," so Püchel. Das entspräche in etwa der Einwohnerzahl des Landkreises Sangerhausen. Insbesondere an Wochenenden sei das tödliche Unfallrisiko für junge Menschen dramatisch. "Jeder zweite tödlich Verunglückte im Alter von 18 - 25 Jahren ist in den Nächten von Freitag auf Samstag bzw. Samstag auf Sonntag gestorben." Damit sei der Unfalltod auf der Straße mittlerweile zur häufigsten Todesursache in diesem Lebensabschnitt geworden, obwohl seit Jahren junge Menschen im Rahmen der landesweiten Verkehrssicherheitsaktion "Einfach besser fahren" zum partnerschaftlichen Miteinander aufgefordert und ermutigt werden, nach dem Motto zu handeln, "Der Klügere gibt nach", auch wenn andere dieses Verhalten als Schwäche auslegen.

 

Die Botschaft komme bei der überwiegenden Anzahl junger Menschen auch an, dennoch liege in Sachsen-Anhalt die Unfallbeteiligung junger Menschen nach wie vor deutlich über dem Bundesdurchschnitt.

 

Diese Situation führte viele engagierte Menschen zusammen: Geisteswissenschaftler, Pädagogen, Soziologen, Theologen, Künstler und Polizeibeamte haben sich mit ihren jeweiligen Möglichkeiten mit der Thematik "Unfalltod auf der Straße" auseinandergesetzt.

 

Püchel: "Die Themen auf den Stellwänden gehen von den möglichen Ursachen, die zum Unfalltod im Straßenverkehr führen können, über Beiträge von Betroffenen, bis zu Schilderungen von Menschen, zu deren Berufsbild die Aufnahme schwerster Unfälle gehört. In bürokratischer Nüchternheit verfasste Fernschreibmeldungen der Polizei über Unfälle mit schweren Folgen unterstreichen in erdrückender Art und Weise die Authentizität der fotografischen und textlichen Darstellungen. Junge Menschen sollen das alles nicht nur betrachten und ihre Fragen aussprechen können, sie sollen ihr eigenes Verhalten auf den Prüfstand stellen."

 

Lehrerinnen und Lehrern werde deshalb empfohlen, den Besuch der Ausstellung in eine Vor- und Nachbereitungsphase einzubinden. Hierzu werde ein Informationsheft zur Auseinandersetzung mit dem Thema an die Hand gegeben. Interessierten Lehrerinnen und Lehrern werde zur gezielten Unterrichtsvorbereitung kostenfrei eine CD-ROM zur Verfügung gestellt. Die CD-ROM kann über das Technische Polizeiamt in Magdeburg bezogen werden.

 

"Ich hoffe, dass viele Lehrerinnen und Lehrer die durch die Ausstellung gebotenen Möglichkeiten nutzen und in unterschiedlichen Unterrichtsfächern dieses Thema mit ihren Schülerinnen und Schülern aufarbeiten," betonte der Minister. Das sei sicherlich eine anspruchsvolle Aufgabe, die sich aber mit Blick auf das ungeheure Gefährdungspotential junger Menschen im Straßenverkehr hundertfach auszahle.

 

Den jugendlichen Besuchern werde ein kleines Heft in CD-Format an die Hand gegeben, in dem eine Vielzahl von Informationen über die Ausstellungsthematik enthalten ist. Als nächster Schritt sei eine Präsentation im Internet vorgesehen. Unter www.strassenkreuze.de sei bereits ein Informations- und Serviceportal für Betroffene, Interessierte, Journalisten und Wissenschaftler eingerichtet worden. Es werden zudem offene und geschlossene Foren angeboten. Wer Rat oder Hilfe suche, könne sich in den geschlossenen Foren anmelden. Dort findet er oder sie kompetente Gesprächspartner. Dieser Service werde vom Vierung Kunstverein Magdeburg in Kooperation mit dem Innenministerium angeboten und betreut.

 

Der Minister dankte dem Vierung Kunstverein Magdeburg und der öSA, den Lehrerinnen und Lehrern und den Schülerinnen und Schülern, die an der konzeptionellen Ausgestaltung dieses Projektes mitgewirkt haben. Die Ausstellung werde ab heute parallel auch in Dessau und Halle gezeigt. Interessierte können sich an die jeweiligen Polizeidirektionen wenden.

 

 

 

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