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Pressemitteilungen der Ministerien

Ausstellung zur Stasi in Marienborn eröffnet/ Ministerpräsident Böhmer: Erinnerung an Stasi-Unrecht muss wach gehalten werden

01.08.2002, Magdeburg – 473

  • Staatskanzlei und Ministerium für Kultur

 

 

 

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 473/02

 

Magdeburg, den 1. August 2002

 

Ausstellung zur Stasi in Marienborn eröffnet/ Ministerpräsident Böhmer: Erinnerung an Stasi-Unrecht muss wach gehalten werden

"Diese Ausstellung gibt ein sehr anschauliches Bild von Aufbau und Wirkungsweise der Staatssicherheit in der DDR. Sie wurde von der SED gegründet und handelte in ihrem Auftrag. Insofern war sie ein politisch gewollter Bestandteil dieses Staates. Dies kommt in der öffentlichen Diskussion oft zu kurz. Umso wichtiger ist es, heute daran zu erinnern." Das erklärte Ministerpräsident Prof. Dr. Wolfgang Böhmer anlässlich der heutigen Eröffnung der von der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik konzipierten Ausstellung "Staatssicherheit - Garant der SED-Diktatur" in der Gedenkstätte Deutsche Teilung in Marienborn.

Der Ministerpräsident begrüßte, dass die Stasi-Akten als wichtiges Zeitdokument auch künftig offen gehalten werden. Böhmer: "Die Beschäftigung mit ihnen ist Teil der Aufarbeitung von DDR-Geschichte. Allerdings müssen Persönlichkeitsrechte geschützt werden. Es bleibt abzuwarten, ob das novellierte Stasiunterlagengesetz den Spagat zwischen dem Wunsch nach öffentlichkeit und dem Schutz von Persönlichkeitsinteressen leisten kann."

Böhmer regte gegenüber der Bundesbeauftragten Marianne Birthler an, die für die alten Bundesländer und das Ausland konzipierte Ausstellung auch an anderen Orten in den neuen Bundesländern zu zeigen: "Nicht jeder, der in der DDR gelebt hat, ist auch gut über die Stasi informiert. Zudem sind seit der Wende mehr als zwölf Jahre vergangen. Die Stasi ist für viele Jugendliche im Osten heute ein Thema, dass sie nur aus den Erzählungen ihrer Eltern kennen. Diese hervorragende Ausstellung wäre daher auch für die anderen neuen Bundesländer ein Gewinn."

Der Ministerpräsident würdigte die Arbeit der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn. Die ehemalige Grenzübergangsstelle verdeutliche, wohin Abgrenzung und totalitäre Ideologien führten. Daran zu erinnern, sei ein wesentliches Anliegen der Gedenkstätte. Mit der Sanierung der Funktionseinheiten der ehemaligen Grenzübergangsstelle, dem Aufbau des Informations- und Dokumentationszentrums, mit Dauer- und Sonderausstellungen sowie der durch Bund und Land geförderten wissenschaftlichen Arbeit werde ein wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung deutscher Geschichte geleistet. Beleg für die gute Arbeit vor Ort seien die stetig steigenden Besucherzahlen in der Gedenkstätte, so Böhmer.

Seit der Eröffnung der Gedenkstätte Deutsche Teilung in Marienborn am 13. August 1996 wurden über 450.000 Besucher gezählt. Allein in den Jahren 2000 und 2001 kamen mehr als 290.000. Die Ausstellung "Staatssicherheit - Garant der SED-Diktatur" ist die 15. Sonderausstellung in der Gedenkstätte. Sie wurde bereits erfolgreich in den alten Bundesländern und im Ausland (u. a. Dänemark, Polen, Ungarn) gezeigt. In den neuen Bundesländern wird sie nach den derzeitigen Planungen nur an der ehemaligen Nahtstelle zwischen Ost und West in Marienborn zu sehen sein.

 

 

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Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

 

 

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