Menu
menu

Pressemitteilungen der Ministerien

Hochwasser-Information 4/2002

20.08.2002, Magdeburg – 510

  • Staatskanzlei und Ministerium für Kultur

 

 

 

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 510/02

 

Magdeburg, den 20. August 2002

 

Hochwasser-Information 4/2002

Aktuelle Informationen der Landesregierung zur Hochwasser-Situation in Sachsen-Anhalt

Aktuelle Lage und Pegelstände

Nach Angaben des Umweltministeriums fielen am Dienstagnachmittag die Wasserstände der Elbe von der Landesgrenze zu Sachsen bis in den Bereich Magdeburg-Niegripp. Der Hochwasserscheitel bewegte sich von Niegripp in Richtung Tangermünde und führt noch weiter zu Anstiegen an den Pegeln Wittenberge und Tangermünde. Der Höchstwasserstand am Pegel Wittenberge wird voraussichtlich in der Nacht zum Donnerstag mit einem Wasserstand von 7,75 m erwartet. In der Schwarzen Elster und in der Mulde fallen die Wasserstände weiter. Beide Gewässer können noch zur Elbe abfließen.

Aktuell bestehen folgende Wasserstände (12.00 Uhr-Werte):

Elbe bei Dessau 6,77 m

Elbe bei Wittenberg 6,38 m

Elbe bei Aken 7,29 m

Elbe bei Barby 6,82 m

Elbe bei Magdeburg 6,61 m

Elbe bei Niegripp 9,14 m

Elbe bei Tangermünde 7,59 m

Elbe bei Wittenberge 7,14 m

Umweltministerin Wernicke: Kein Dioxin im Wasser

Dem Umweltministerium liegen erste Untersuchungsergebnisse zur Gewässerqualität von Elbe und Mulde vor. Demnach sind beide Flüsse nicht mit Dioxin belastet. Das ergab eine Studie. Seit vergangenen Donnerstag waren in beiden Flüßen zwei Mal täglich Proben entnommen worden.

Wehr in Brandenburg wird gezogen

Die Landesregierungen von Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Niedersachsen haben am Dienstag beschlossen, das Wehr im brandenburgischen Quitzöbel (Kreis Prignitz) zu ziehen. Das Wehr an der Mündung der Havel in die Elbe sollte noch am Dienstag geöffnet werden. Damit soll der Wasserstand der Elbe in der Region dauerhaft um 15 bis 17 Zentimeter sinken. Das Elbe-Wasser kann durch das Wehr in unbesiedelte Polder ablaufen. Da in den drei Ländern mit Schäden durch die überflutung landwirtschaftlicher Flächen zu rechnen sei, hätten die Regierungschefs der drei Länder die Flutung der Wehranlage gemeinsam beschlossen, betonte Sachsen-Anhalts Regierungschef Prof. Dr. Böhmer. Die Entscheidung sei notwendig gewesen, um weiteren Schaden abzuwenden, fügte der Regierungschef hinzu. Mit der Flutung des Wehrs werden in Sachsen-Anhalt zahlreiche Städte und Gemeinden mit rund 20.000 Einwohnern vor den Wassermassen geschützt. Insgesamt ist eine Fläche von rund 26.800 Hektar betroffen.

Treffen der Länder mit dem Bundeskanzler

Der Bundeskanzler wird am Donnerstag in Berlin mit den Spitzen der Bundesländer über die Jahrhundertflut in Deutschland und deren Folgen diskutieren. Für den frühen Nachmittag sei ein Treffen mit den Wirtschaftsministern geplant. Anschließend will der Bundeskanzler mit den Ministerpräsidenten der Länder zusammentreffen.

Interministerieller Arbeitsstab zur Bestandsaufnahme der Schäden

Für die schnellstmögliche Bestandsaufnahme der Hochwasserschäden und die Umsetzung der notwenigen Maßnahmen ist ein interministerieller Arbeitsstab eingerichtet worden. Unter Leitung des Chefs der Staatskanzlei, Staatsminister Rainer Robra, sind neben den betroffenen Regierungspräsidien die Ministerien für Innen, Finanzen, Bau und Verkehr, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie Wirtschaft in der Runde vertreten. Neben der Bestandsaufnahme soll der Arbeitsstab die Aktivitäten der einzelnen Häuser sowie den Einsatz der Finanzmittel koordinieren. Die erste Sitzung des Arbeitsstabes ist für den 22. August geplant.

Zusätzliche Buslinie Magdeburg-Heyrothsberge eingerichtet

Auf Initiative von Verkehrsminister Dr. Karl-Heinz Daehre ist am (heutigen) Dienstag zwischen der Landeshauptstadt Magdeburg und dem Ortseingang von Heyrothsberge eine zusätzliche Buslinie eingerichtet worden. Der eingesetzte Kleinbus verkehrt tagsüber zunächst im 40-Minuten-Takt zwischen dem Haltepunkt Berliner Chaussee/Ecke Herrenkrugstraße und der Brücke vor Heyrothsberge. Der von den Magdeburger Verkehrsbetrieben bereitgestellte Sonderbus ist als Angebot vor allem für ältere Bürger gedacht, die über kein eigenenes Fahrzeug verfügen. Wegen des Hochwassers ist die Brücke auf der B1 vor Heyrothsberge gegenwärtig für den Fahrzeugverkehr gesperrt. Um zum Beispiel nach Magdeburg zu kommen, müssen die Einwohner des Ortes derzeit eine kilometerlange Umleitung benutzen.

Wirtschaftsministerium stockt Mittel für Arbeitsämter auf

Bei der Wiederherstellung der Infrastruktur in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten will Sachsen-Anhalt auch verstärkt auf Arbeitslose zurückgreifen: Das Wirtschaftsministerium stellt kurzfristig 2,6 Millionen Euro bereit, mit denen 1.300 Arbeitslose für jeweils vier Monate eingesetzt werden können. Mit dem Geld soll das Sonderprogramm der Bundesanstalt für Arbeit aufgestockt werden. Die Mittel sollten unbürokratisch über das Landesarbeitsamt Sachsen-Anhalt/Thüringen an die betroffenen Arbeitsämter überwiesen werden. Es sollen vor allem Sachkosten wie Arbeitsmaterial und Technik finanziert werden.

Gesundheitsämter in überschwemmungsgebieten

Für Fragen rund um den Gesundheitsschutz in den überschwemmungsgebieten können sich besorgte Bürger an folgende Gesundheitsämter wenden:

Ohrekreis: Gesundheitsamt Haldensleben : 03904/479500

Kreis Bitterfeld: Gesundheits- und Veterinäramt: 03493/341811

Kreis Schönebeck : Gesundheitsamt: 03928/780546

Kreis Wittenberg: Gesundheitsamt: 03491/426252

Magdeburg: Gesundheits- und Veterinäramt: 0391/5406041

Dessau: Gesundheitsamt: 0340/2042053

Weitere Hilfsangebote für Hochwasser-Opfer

Die Anteilnahme am Schicksal der Hochwasser-Opfer reißt nicht ab: Die Reederei des derzeit in Magdeburg ankernden Fahrgastschiffs "MS Dresden" hat die kostenlose Nutzung des Schiffs als Notquartier angeboten. Das Schiff verfügt über 54 Doppelkabinen. Etwa 100 Menschen können untgebracht werden. Die Reederei Deilmann will auch die Verpflegung stellen. Das Theater der Landeshauptstadt lädt zu einem Benefizkonzert zu Gunsten der Hochwasseropfer ein. Gespielt wird ein gemischtes Opernprogramm.

 

 

Impressum:

Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt

Pressestelle

Domplatz 4

39104 Magdeburg

Tel: (0391) 567-6666

Fax: (0391) 567-6667

Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

 

 

Impressum:

Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt

Pressestelle

Hegelstraße 42

39104 Magdeburg

Tel: (0391) 567-6666

Fax: (0391) 567-6667

Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de