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Pressemitteilungen der Ministerien

Zwischenbilanz in Sachsen-Anhalts Expo-Korrespondenzregion/ Wirtschaftsminister Gabriel: Viele Projekte sind Vorbilder über Deutschland hinaus

27.06.2000, Magdeburg – 382

  • Staatskanzlei und Ministerium für Kultur

 

 

 

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 382/00

 

Magdeburg, den 27. Juni 2000

 

Zwischenbilanz in Sachsen-Anhalts Expo-Korrespondenzregion/ Wirtschaftsminister Gabriel: Viele Projekte sind Vorbilder über Deutschland hinaus

Sachsen-Anhalts Landesregierung hat heute in ihrer auswärtigen Kabinettssitzung in Gräfenhainichen eine Zwischenbilanz über den bisherigen Verlauf der EXPO in der weltweit einzigen Korrespondenzregion Dessau-Bitterfeld/Wolfen-Wittenberg gezogen. "Schon heute können wir sagen, dass sich die EXPO für unser Land gelohnt hat. Ohne die Weltausstellung wären viele der heutigen fertigen Projekte in der Korrespondenzregion nicht einmal angefasst worden. Die EXPO hat uns angeregt, Ungewöhnliches zu wagen und es zum Erfolg zu führen", sagte Wirtschaftsminister Matthias Gabriel.

Sachsen-Anhalter haben sich mit der EXPO angefreundet

Gabriel: "Die Sachsen-Anhalter haben sich mit ihrer EXPO angefreundet. Das belegen das rege Interesse und die zahlreichen Anmeldungen für die Veranstaltungen." Die Informationspunkte der Korrespondenzregion im Johannbau und an zehn weiteren Stellen im Land werden gut besucht - die Info-Hotline im Johannbau kann sich vor Anrufen kaum retten. Die beiden Konzerte im Kraftwerk Vockerode sind mit rund 1.100 Plätzen seit zwei Wochen nahezu ausverkauft. Für das Theodorakis-Konzert liegen bislang 1.100 Bestellungen vor - obwohl die Werbung erst in der nächsten Woche einsetzt. Die Kartennachfrage für die Konzerte auf der Halbinsel Pouch ist erheblich.

Bei den mehr als 30 Projekten der weltweit einzigen Expo-Korrespondenzregion Dessau-Bitterfeld/Wolfen-Wittenberg sind täglich rund 20.000 Bürgerinnen und Bürger anzutreffen. "Natürlich gibt es zur zentralen Weltausstellung in Hannover wesentliche Unterschiede - bei uns sind die Menschen zunächst einmal Benutzer, nicht Besucher", erklärte Gabriel. So wohnen in den Projekten der Korrespondenzregion rund 4.000 Menschen (im IV. Wohnquartier Wolfen-Nord, in Zschornewitz, in Piesteritz, in Dessau). Es lernen oder arbeiten jeden Werktag rund 6.000 Personen - zum Beispiel in der Hundertwasserschule, bei Dow Chemical in Schkopau, auf dem Gelände des ehemaligen Hydrierwerkes Zeitz. Die großen Freianlagen an der Goitzsche, im neuen Nordpark in Wolfen oder am Muldeufer in Dessau werden täglich von mehr als 10.000 Besuchern aufgesucht.

Gegenmodell zu Großereignissen

Sachsen-Anhalts Korrespondenzregion ist ein Gegenmodell zu gängigen Großereignissen. Hier gibt es keine Fläche, auf die alle Mittel und Möglichkeiten konzentriert werden - wie dies bei der Weltausstellung in Hannover der Fall ist.

Die Korrespondenzregion steht für Dezentralisierung. Gabriel: "Das bedeutet zunächst scheinbar den Verlust auf spektakuläre Ergebnisse. Es bedeutet aber in jedem Fall den Verzicht auf Zäune und Kartenhäuschen. Sachsen-Anhalts EXPO bietet aber die Chance für Innovationen an sehr vielen Stellen zu sehr unterschiedlichen Themen." In diesen Prozess der Erneuerung der Region sind viele Beteiligte einbezogen worden.

"Viele Projekte sind Vorbilder im deutschen, aber auch europäischen Raum", bekräftigte der Minister. So werden mit dem Berufsschulzentrum Bitterfeld und dem neuen Umweltbundesamt die zwei größten Niedrigenergiegebäude Deutschlands in Sachsen-Anhalt stehen. Die Siedlung Piesteritz mit rund 1.200 Einwohnern ist die einzige autofreie Siedlung in Deutschland, die im Konsens von Bewohnern, Eigentümern und der Stadt entstanden ist. Mit der Kulturlandschaft Goitzsche wächst im Rahmen der EXPO das weltweit größte Landschaftskunstprojekt.

Netzwerk von 4.000 Beteiligten

"In den Projekten steckt ein Fülle von Innovationen", unterstrich der Wirtschaftsminister. Techniken der Wiederaufarbeitung von Materialien des ökologischen Bauens bis hin zur ökologischen Umgestaltung in Plattensiedlungen werden hier entwickelt und umgesetzt. "Das Netzwerk von rund 4.000 Beteiligten, die gemeinsam an den Projekten arbeiten, gibt es auch im europäischen Maßstab so schnell nicht wieder", ist er sich sicher. "An vielen Stellen wurde der Sachverstand aus ganz Europa mit dem Sachverstand und dem Wissen der Region verknüpft. Dies wird weiter wirken auch über 2000 hinaus." Viele Medien entdecken nun den gewandelten Industrieraum zwischen Dessau und Bitterfeld, wo sie doch noch vor kurzem die vermeintlich schmutzigste Region Deutschlands oder gar Europas vermutet hatten. "Dieser Bewusstseinswandel in der öffentlichkeit wird letztlich mit zur Stärkung der wirtschaftlichen Zukunftsaussichten in der Region führen", lautet seine Prognose.

"EXPO-Minister" Gabriel: "Unsere Projekte stehen in einer geschichtsträchtigen Region für den strukturellen Wandel, der in den vergangenen zehn Jahren seit der Wiedervereinigung stattgefunden hat. Sie geben der Region ein neues Gesicht. Sie schaffen eine moderne Infrastruktur, die neue Investitionen begünstigt und neue Arbeitsplätze schafft. Dies sind bleibende Werte für eine bessere Zukunft." Insgesamt, so Gabriel, werden in der Korrespondenzregion Investitionen in Höhe von rund 1,3 Milliarden DM mobilisiert. In diesem Jahr werden für die EXPO-Korrespondenzregion bis zu 1.700 Menschen tätig sein, im Jahr 2001 immer noch rund 800.

Im September präsentiert sich das Land in Hannover

Natürlich zeigt sich Sachsen-Anhalt auch auf der EXPO 2000 in Hannover. Im Deutschen Pavillon präsentiert sich das Land unter dem Motto "Land der Reformen" mit der Lutherkanzel aus Wittenberg. Im Haus der weltweiten Projekte kann man sich über die Korrespondenzregion informieren und der Pegelturm in der Goitzsche ist auch als Modell im Themenpark 21. Jahrhundert zu sehen. Mitte September wird Sachsen-Anhalt eine ganze Woche Thema im Deutschen Pavillon sein. Gabriel: "Den Besuchern aus aller Welt werden wir in dieser Woche ein buntes Programm bieten, mit dem unser Land in guter Erinnerung bleibt. Die Präsentation der Wirtschaftsregionen ist dabei genauso wichtig wie Kultur und Geschichte unseres Landes." Auf dem Programm stehen dann Konzerte, Ausstellungen und Aufführungen ebenso wie das berühmte Experiment von Guerickes mit den Magdeburger Halbkugeln. Anfang September findet sowohl auf der EXPO in Hannover als auch in der Korrespondenzregion ein internationales Fachsymposium zum Thema "Umweltmanagement" statt. Wissenschaftler und Unternehmer erörtern hier Innovationen im Bereich des industriellen Umweltschutzes und diskutieren über die Realisierbarkeit von konkreten Projekten.

 

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