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Pressemitteilungen der Ministerien

Ansprache von Ministerpräsident Dr. Reinhard Höppner in der Gedenkstunde des Landtages für die Opfer des Terroranschlags auf die USA am 13. September 2001

13.09.2001, Magdeburg – 483

  • Staatskanzlei und Ministerium für Kultur

 

 

 

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 483/01

 

Magdeburg, den 13. September 2001

 

Ansprache von Ministerpräsident Dr. Reinhard Höppner in der Gedenkstunde des Landtages für die Opfer des Terroranschlags auf die USA am 13. September 2001

"Das Grauen ist Wirklichkeit geworden; das Unvorstellbare eingetreten. Die barbarischen Terroranschläge in den Vereinigten Staaten von Amerika haben uns auf brutale Weise deutlich gemacht, wie verwundbar die freiheitliche Welt, wie verwundbar wir alle sind. Die Terroristen haben ohne jedes Erbarmen zugeschlagen und nicht nur die amerikanische Nation ins Mark getroffen.

Die hinterhältige Attacke waren ein Angriff auf das Leben, auf die Ideale einer freien, humanen und demokratischen Gesellschaft. Sie richtete sich gegen alle, die sich weltweit für die Achtung der Menschenrechte, für Toleranz gegenüber unterschiedlichen Kulturen und Religionen sowie für ein zivilisiertes Zusammenleben einsetzen. Nichts, kein Glaube, keine Religion und keine politische überzeugung dieser Welt kann solchen Massenmord rechtfertigen. Der Vorsitzende des Islamrates für die Bundesrepublik Deutschland sagte gestern: "Terror hat keine Religion." Ich glaube, wir alle hier im Hause können dem nur zustimmen.

Die feigen Terroranschläge haben uns auch deshalb so schockiert, weil sie so perfide geplant und skrupellos durchgeführt wurden. Friedliche Menschen waren wehrlos in Flugzeugen gefangen. Sie wurden als "fliegende Bombe" gegen ihre ebenfalls friedlichen Mitmenschen missbraucht, die gerade ihren Arbeitstag begonnen hatten.

Das volle Ausmaß der Katastrophe wird uns erst in den kommenden Tagen ganz bewusst werden. Unzählige menschliche Tragödien sind mit ihr verbunden. Jeder Tote, jede Verletzte ein Einzelschicksal, von dem wiederum Familien, Freunde und Kollegen betroffen sind.

Unser aller Anteilnahme und tiefes Mitgefühl gelten in diesen Tagen den Bürgerinnen und Bürgern der USA ¿ den Opfern, ihren Angehörigen, allen Betroffenen und der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika.

Besonders möchte ich mich an unsere amerikanischen Mitbürgerinnen und Mitbürger wenden, die hier in Sachsen-Anhalt leben, arbeiten oder uns derzeit als Gäste besuchen. Viele von ihnen wirken an entscheidenden Stellen in Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft an der Zukunft unseres Landes mit und setzen sich für eine Stärkung der amerikanisch-sachsen-anhaltischen Beziehungen ein. Ohne sie wäre es nach der Wende mit unserem Land nicht so vorangegangen. Wir wissen, dass wir ihnen viel zu verdanken haben und werden dies nicht vergessen.

In dieser schweren Stunde können sie sich unseres Beistandes und unserer Solidarität gewiss sein. Wir fühlen mit ihnen, wir leiden mit ihnen, wir trauern mit ihnen.

Dieser schwarze Dienstag wird die Welt verändern.

Wir alle ahnen dies und können dennoch die Folgen noch nicht übersehen. Nur soviel ist klar: Es werden große Herausforderungen auf Deutschland, die Europäische Union und die NATO zukommen.

Dies betrifft nicht nur die internationale Politik und die Sicherheitslage in den USA oder Europa; dies betrifft auch unser ganzes wirtschaftliches und politisches System.

Die deutsche und internationale Politik muss alle Anstrengungen unternehmen wird, dem internationalen Terrorismus den Boden zu entziehen und die Täter und die Verantwortlichen zu bekämpfen.

Dies wird mit sicherheitspolitischen und militärischen Optionen allein nicht zu bewerkstelligen sein.

In dieser angespannten weltpolitischen Situation hoffe ich deshalb für uns alle, dass trotz des Entsetzens, unserer Trauer und unserem Wunsch nach Entdeckung und Bestrafung aller Schuldigen die internationale Gemeinschaft mit der für den Frieden notwendigen Besonnenheit reagiert, damit dieser Katastrophe nicht noch weitere folgen."

 

 

Impressum:

Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt

Pressestelle

Domplatz 4

39104 Magdeburg

Tel: (0391) 567-6666

Fax: (0391) 567-6667

Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

 

 

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Hegelstraße 42

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