Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 048/03

Magdeburg, den 14. März 2003

Innenminister Jeziorsky fordert Sicherheitstraining für Fahranfänger und lehnt "Führerschein mit 17" ab

Bei allen Erfolgen der Verkehrssicherheitsarbeit der Polizei in unserem Land bleibe es nach Auffassung von Innenminister Klaus Jeziorsky eine schmerzliche Tatsache, dass in Sachsen-Anhalt junge Menschen im Alter von 18 bis 25 Jahren gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil von etwa 8 % mit etwa 25 % von den Verkehrsunfällen mit schwersten Folgen betroffen seien. Allein im letzten Jahr seien 70 junge Leute an den Folgen von Verkehrsunfällen gestorben

Da Verkehrsunfälle keine schicksalhaften, unvermeidbaren Nebenerscheinungen des Straßenverkehrs seien, sondern Folgen vermeidbaren Fehlverhaltens begrüße der Minister des Innern im Blick auf diesen inakzeptablen Blutzoll auf unseren Straßen den Entwurf einer Verordnung des Bundesverkehrsministers, der dem Bundesrat zu Abstimmung vorliege als Schritt in die richtige Richtung. Mit der Verordnung solle den Ländern Gelegenheit gegeben werde, freiwillige Fortbildungsseminare für Inhaber der Fahrerlaubnis auf Probe der Klasse B (PKW) einzuführen. Um die jungen Kraftfahrer zur freiwilligen Teilnahme zu motivieren, verkürze sich für die teilnehmenden Fahranfänger die Probezeit um ein Jahr.

Bei den Lehrgängen handele es sich um eine Kombination aus Unterricht in Form von Gruppensitzungen durch speziell geschulte Fahrlehrer, einer übungs- und Beobachtungsfahrt sowie praktischen Sicherheitsübungen. Grundvoraussetzung für die Teilnahme sei, dass der Teilnehmer mindestens sechs Monate im Besitz der Fahrerlaubnis Klasse B ist.

Mit der Verordnung sollen die Voraussetzungen geschaffen werden, die vom Innenministerium favorisierte zweite freiwillige Ausbildungsphase für die Führerscheinneulinge zu installieren.

Der vom 41. Deutschen Verkehrsgerichtstag in Goslar empfohlene "Führerschein mit 17" werde von Innenminister Jeziorsky eher kritisch gesehen, dazu liegen noch zu wenig Erfahrungen aus anderen europäischen Staaten vor, deren Situation häufig nicht vergleichbar mit der in Deutschland seien.

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