Ministerium für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 086/01

Ministerium für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt Pressemitteilung Nr.: 086/01

Magdeburg, den 21. März 2001

Brief an Bundeslandwirtschaftsministerin

Keller für öffentliche Diskussion um Kohortentötung

Konrad Keller, Minister für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt in Sachsen-Anhalt hat sich in einem Brief an die Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast gewandt. Darin schlägt Keller eine öffentliche Diskussion über die Tötungsmaßnahmen nach einem BSE-Fall vor.

Keller: "Angesichts des bisherigen BSE-Geschehens halte ich die Tötung gesamter Bestände plus Kohorte (Verordnungsentwurf der EU) für zu weitgehend. Insbesondere wenn die Mitgliedstaaten durch zusätzliche Maßnahmen Verbraucherrisiken sicher ausschließen."

In Deutschland erfolgt das durch Anzeigepflicht bei klinischem Verdacht, durch BSE-Tests bei Schlachtrindern über 24 Monate, durch Herausnahme des Risikomaterials und durch das Verfütterungsverbot von Tiermehl und Tierfetten.

Keller: "Ich denke, die Zeit ist reif, für eine öffentliche Diskussion um die Kohortenlösung. Wir können allerdings nur dann zu einer Kohortentötung kommen, wenn Verbraucher, Milch- und Fleischwirtschaft

diese akzeptieren."

Der Minister fordert dazu, die Daten und Erfahrungen zum BSE Geschehen durch die Bundesforschungsanstalt regelmäßig auswerten zu lassen.

Am kommenden Freitag sind genau vier Monate nach Auftreten des ersten BSE-Falls in Schleswig- Holstein vergangen, seitdem sind mehr als 45 Herden in Deutschland getötet worden.

Die Agrarminister des Bundes und der Länder treffen sich morgen in Cottbus. Dort will Sachsen-Anhalts Ressortchef den Umgang mit BSE-Fällen thematisieren.

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