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Pressemitteilungen der Ministerien

Bundesverdienstorden für acht engagierte Sachsen-Anhalter/ Ministerpräsident Böhmer: Ordensträger haben durch Eigeninitiative viel bewegt

03.07.2002, Magdeburg – 420

  • Staatskanzlei und Ministerium für Kultur

 

 

 

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 420/02

 

Magdeburg, den 3. Juli 2002

 

Bundesverdienstorden für acht engagierte Sachsen-Anhalter/ Ministerpräsident Böhmer: Ordensträger haben durch Eigeninitiative viel bewegt

Ministerpräsident Prof. Dr. Wolfgang Böhmer hat heute in Magdeburg acht Bürgerinnen und Bürgern aus Sachsen-Anhalt Bundesverdienstorden für ihr außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement überreicht. Die Auszeichnungen sind von Bundespräsident Johannes Rau verliehen worden.

Böhmer würdigte im Palais am Fürstenwall den jahrelangen ehrenamtlichen Einsatz der ausgezeichneten Personen. Der Regierungschef: "Die Ordensträger gehören zu den Menschen, die nicht nur für ihr privates Glück leben, sondern sich zum Wohl der Gemeinschaft in herausragender Weise engagiert haben. Für ihre ehrenamtlichen Aufgaben haben sie neben Beruf und Familie viel Zeit und Kraft aufgebracht, ohne danach zu fragen, was sie dafür bekommen. In unterschiedlichsten Bereichen haben sie gezeigt, dass man durch Eigeninitiative, Kreativität und selbstloses Handeln viel bewegen kann."

Die Ausgezeichneten erhielten die Orden wegen folgender Verdienste:

1. Ingeborg Dahme aus Halle (Verdienstmedaille)

Die 74-jährige Rentnerin hat sich über Jahrzehnte ehrenamtlich für die Belange von blinden und sehbehinderten Menschen in Sachsen-Anhalt eingesetzt und erhielt dafür als Anerkennung die Bundesverdienstmedaille. Viele Jahre unterrichtete sie am Landesbildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte in Halle und setzte sich dafür ein, dass die infolge von Kriegsverletzungen erblindeten Personen in möglichst kurzer Zeit ihre Anerkennung als Kriegsblinde und damit Rente erhielten. Außerdem ist sie seit 2001 Vorstandsmitglied des Bundes der Kriegsblinden Deutschlands für den Bezirk Sachsen-Anhalt und übernimmt in dieser Funktion freiwillig viele kommunikative und organisatorische Aufgaben.

2. Edith Gurke aus Ballenstedt (Verdienstmedaille)

Die 65-jährige Lehrerin im Ruhestand wurde für ihr ehrenamtliches Engagement im Sozialbereich mit der Bundesverdienstmedaille geehrt. Sie ist seit 1994 ehrenamtliche Vorsitzende des Diakonievereins im Kirchenkreis Ballenstedt und leistet in dieser Funktion sozialpädagogische Familienhilfe. Insbesondere bezieht sie viele Jugendliche aus sozialschwachen Familien in die Vereinsarbeit ein. Außerdem unterstützt sie behinderte Menschen und Senioren, die in schwierigen sozialen Verhältnissen leben. Sie hilft ihnen bei ämtergängen, organisiert Kleiderspenden und gibt ihnen persönliche Zuwendung und Pflege.

3. Joachim Haedrich aus Carlsbad (USA) (Verdienstmedaille)

Der 73-jährige Unternehmer aus Carlsbad (USA) wurde für sein persönliches und finanzielles Engagement für seine Heimatstadt Bad Bibra mit der Bundesverdienstmedaille ausgezeichnet. Haedrich verbachte seine Kindheit in Bad Bibra und lebt seit 1959 in Kalifornien, wo er mehrere Fleischerfachbetriebe leitet. Dank seiner großzügigen Spenden für die Stadt Bad Bibra konnten dort u.a. die Kirchenglocken der Maria-Magdalenen-Kirche instandgesetzt, die stark beschädigte Orgel restauriert und ein neuer Spielplatz gebaut werden. Außerdem wirbt er als Unternehmer in Kalifornien auf unterschiedliche Weise für eine bessere Wahrnehmung des Bundeslandes Sachsen-Anhalt in den USA. Zum Beispiel bemüht er sich derzeit um Investoren für den Burgenlandkreis.

4./5. Eheleute Köppe aus Queis/Klepzig (Verdienstmedaille)

Die Eheleute Kerstin und Michael Köppe wurden für ihre Verdienste als Pflegeeltern von drei schwerbehinderten Kindern mit der Bundesverdienstmedaille geehrt. 1990 übernahmen sie die Pflegeelternschaft für einen kleinen Jungen, obwohl bei ihm eine starke geistige Behinderung und Hyperaktivität diagnostiziert wurde. 1994 wurden sie Pflegeeltern für ein sechs Monate altes Mädchen, das ein auffällig gestörtes Sozialverhalten aufweist und besondere Zuwendung braucht. 1998 übernahm das Ehepaar eine weitere Pflegeelternschaft für ein anderthalb jähriges Mädchen, das an Mukoviszidose leidet. Als Pflegeeltern bieten sie allen drei Kindern liebevolle Zuwendung und geben ihnen die Geborgenheit einer intakten Familie.

6. Dr. Peter Ramm aus Merseburg (Verdienstkreuz am Bande)

Der 63-jährige Kunsthistoriker erhielt für sein ehrenamtliches Engagement in der Denkmal- und Kulturpflege das Bundesverdienstkreuz am Bande. Bereits zu DDR-Zeiten setzte er sich für den Schutz der Merseburger Bau- und Kulturdenkmale ein. Er protestierte 1988 gegen den geplanten Abriss wertvoller Kulturdenkmale in der Merseburger Altstadt und konnte so z.B. den Abriss des "Versunkenen Schlösschen" verhindern. Als Leiter der Unteren Denkmalschutzbehörde beim Landkreis Merseburg-Querfurt (seit 1990) sorgte er für die Entwicklung eines Sanierungskonzepts der Altstadt und für die Ausschreibung eines Architektenwettbewerbs. Außerdem wirkt er ehrenamtlich in zahlreichen Vereinen für sein Anliegen, Kunst und Kultur im Raum Merseburg zu schützen und zu pflegen, so u.a. als Vorsitzender des Merseburger Altstadtvereins, als berufener, ehrenamtlicher Bürger des Kulturausschusses der Stadt Merseburg, als Mitbegründer des Förderkreises Museumsschloss Merseburg oder als Mitglied der Deutschen Burgenvereinigung.

7. Dr. Dietrich Rehbein aus Quedlinburg (Verdienstkreuz am Bande)

Der 66-jährige Arzt wurde für sein außerordentliches Wirken für psychisch Kranke und behinderte Menschen mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Seinem Engagement ist es zu verdanken, dass im Landkreis Quedlinburg ein vernetztes System zeitgerechter Behindertenhilfe aufgebaut wurde. Bereits 1972 sorgte er dafür, dass eine Sondertagesstätte für psychisch kranke Kinder als erste Tagesstätte im Bezirk Halle gegründet wurde. 1989 gründete er die Bürgerinitiative "Behindertenhilfe", der sich über 150 Mitstreiter anschlossen. 1990 war er maßgeblich an der Gründung der Kreisvereinigung der "Lebenshilfe Quedlinburg" beteiligt. Als ihr langjähriger Vorsitzender konnte er viele Menschen von der Idee der Lebenshilfe überzeugen. Außerdem ist Rehbein seit 1993 ehrenamtliches Mitglied im Psychiatrieausschuss Sachsen-Anhalt und dort seit 1995 stellvertretender Leiter.

8. Ingo Rockmann aus Eisleben (Verdienstkreuz am Bande)

Der 43-jährige Pfarrer erhielt für seinen besonderen Einsatz bei der Bewahrung und Wiederherstellung des ältesten und wertvollsten bauhistorischen Wahrzeichens der Lutherstadt Eisleben, der Nikolaikirche, das Bundesverdienstkreuz am Bande. Seit vielen Jahren setzt er sich für den Erhalt der Kirche ein. Rockmann ist seit 1990 Vorsitzender des Vereins "Kuratorium St. Nicolai e.V." und seit 1992 Vorsitzender des "Kulturfördervereins St. Nicolai". Außerdem ist er stellvertretender Vorsitzender des Vereins "Freundeskreis Martin-Luther-Sterbehaus e.V.". Seit der Wiedervereinigung ist er auch im politischen Bereich aktiv tätig. Bereits 1989 organisierte er Protestdemonstrationen in Eisleben. Bei der ersten kommunalen Wahl wurde er in die Stadtverordnetenversammlung sowie 1994 und 1999 in den Stadtrat der Lutherstadt Eisleben gewählt. Seitdem ist er Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung bzw. des Stadtrates.

 

 

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