Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 780/00

Magdeburg, den 12. Dezember 2000

Fünf Jahre Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt/ Ministerpräsident Höppner: "Gesellschaft ist engagierte Bündnispartnerin der Politik"

"Die Auslandsgesellschaft ist eine Institution, die in die Landeshaupstadt und weit in die Region hineinwirkt. Allein in diesem Jahr hat die Gesellschaft mehr als 700 Veranstaltungen organisiert und dabei über 15.000 Gäste im Eine-Welt-Haus begrüßt." Das sagte Ministerpräsident Dr. Reinhard Höppner heute in Magdeburg zum fünfjährigen Bestehen der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt (AGSA).

Als Beispiele nannte Höppner die Aktivitäten zur Unterstützung der Woche der ausländischen Mitbürger und der Europawoche sowie die Ausrichtung des Eurocamps. Das seien wohlgemerkt nur die Highlights eines ständigen Veranstaltungs-, Konzert- und Ausstellungsprogramms des Eine-Welt-Hauses, das den Gedanken der Völkerverständigung aktiv in die Gesellschaft hineintrage.

Die Arbeit der AGSA, so der Regierungschef weiter, sei von Anfang an von rechten und ausländerfeindlichen Tendenzen auch in Sachsen-Anhalt beeinflusst worden. "Spätestens nach der Jagd auf ausländische Mitbürger am Himmelfahrtstag 1994 musste jedem klar sein, dass wir in der Bevölkerung für Akzeptanz und ein friedliches Nebeneinander unterschiedlicher Nationalitäten werben müssen, um Ausländern in unserem Land eine Integrationsperspektive zu bieten", betonte Höppner.

Wichtige Schwerpunkte der Politik der Landesregierung seien deshalb seit 1994 die konsequente Verfolgung rechter Gewalt, Prävention durch Jugend- und Bildungsarbeit sowie gezielte Integrationsarbeit. Dabei sei die Auslandsgesellschaft ein engagierte Bündnispartnerin der Politik, unterstrich Höppner.

Der Ministerpräsident verwies auf das 1999 verabschiedete Handlungskonzept der Landesregierung für ein demokratisches und weltoffenes Sachsen-Anhalt. Ziel dieses Konzeptes sei es, die öffentlichkeit verstärkt für das Problem zu sensibilisieren und einen Schub neuer Aktivitäten auszulösen. Viele Vereine und Verbände im Land beteiligten sich engagiert an der Arbeit und trügen so zur Entstehung von Netzwerken bei. Auch bei diesem Projekt habe sich die Auslandsgesellschaft als konstruktive Diskussionspartnerin und kompetente Organisatorin mit einer leistungsfähigen Infrastruktur hervorgetan.

"Trotz aller Anstrengungen", so Höppner, "sind wir immer noch weit entfernt von einer Gesellschaft, die Ausländern ohne Vorurteile begegnet. "Dieses Land braucht mehr Offenheit und Freundlichkeit gegenüber Ausländern. Und es braucht auch mehr Ausländer, wenn sich Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur prosperierend entwickeln sollen. Ohne ausländische Investoren, die sich glücklicherweise in Sachsen-Anhalt engagieren, und ohne die Arbeitsplätze, die sie schaffen, ginge es uns deutlich schlechter."

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