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Pressemitteilungen der Ministerien

Haustiere brauchen Zuneigung und Sachkunde
Wernicke vergab Tierschutzpreis an Zoohandlung

09.10.2002, Magdeburg – 210

  • Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie

 

 

 

 

Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 210/02

 

 

 

 

 

Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressemitteilung Nr.: 210/02

 

Magdeburg, den 7. Oktober 2002

 

 

Haustiere brauchen Zuneigung und Sachkunde

Wernicke vergab Tierschutzpreis an Zoohandlung

 

Landwirtschaftsministerin Petra Wernicke zeichnete heute die Preisträger des diesjährigen Tierschutzpreises aus. Zu den Preisträgern gehören das Tierheim "Edith Vogel" des Altmärkischen Tierschutzvereins in Stendal (2. Preis) und der Rasseflügelzuchtverein Sandersdorf (3. Preis). Der mit 1.500 Euro dotierte erste Preis ging an die Zoohandlung Andersch in Calbe/Saale.

 

Wernicke: "Tierschutz muss gerade auch bei der Haustierhaltung gesichert sein. Deshalb ist Zuneigung und Sachkunde gefordert."

 

Die Preisverleihung fand anlässlich des Welttierschutztages am 04. Oktober statt. Der Tierschutzpreis war unter dem Motto "Artgerechte Haltung von Heimtieren" ausgeschrieben worden.

16 Bewerber nahmen insgesamt teil. Die Bewertung erfolgte durch eine unabhängige, vom Landwirtschaftsministerium berufene Kommission.

 

Die Ministerin rief anlässlich des Welttierschutztages am 04.Oktober alle Haustierhalter auf, für eine artgerechte Haltung der Tiere zu sorgen. Dazu ist zu gewährleisten, dass den Tieren ausreichend Platz und Bewegungsmöglichkeit in den Terrarien, Käfigen oder Wohnungen zur Verfügung steht, eine optimale, auf die einzelnen Tierarten abgestimmte Ernährung sowie ein artgerechter Transport zu sichern ist.

 

Derzeit werden mehr als 90 Mill. Tiere in Deutschland als Haustiere gehalten.

Besonders groß ist die Vorliebe für Katzen, Hunde, Fische, Ziervögel, Kleinnager wie Hamster, Meerschweinchen und Kaninchen. 13 Prozent aller Haushalte in Deutschland haben einen Hund. Bei Katzen ist der Prozentsatz noch höher.

 

 

 

 

Informationen zu den Preisträgern:

 

Erster Preis , dotiert mit 1.500 Euro

 

Zoohandlung Klaus-Dieter Andersch

August-Bebel-Str. 4, 39240 Calbe/Saale, Landkreis Schönebeck

 

Herr Andersch betreibt seit nunmehr 20 Jahren einen Zoofachhandel im Stadtzentrum von Calbe. Es werden vor allem Zierfische, Ziervögel und Kleinsäuger gehandelt. Tierarten also, die sich für die Heimtierhaltung in besonderer Weise eignen und denen die Kunden dann auch zu Hause angemessene Haltungsbedingungen schaffen können.

 

Allen Tieren steht bedeutend mehr Platz zur Verfügung als in den einschlägigen Empfehlungen und Gutachten vorgesehen ist. Die Unterkünfte für Kleinsäuger und Vögel sind vorbildlich eingerichtet und strukturiert. Die zusätzlich eingerichtete Quarantänestation für Neuankömmlinge sowie die gepflegten sechs Blöcke mit insgesamt 18 Aquarien für Warmwasserfische runden das Bild von einem vorbildlich und mit viel Sachverstand geführten Zoofachgeschäft ab.

 

Der Zoohandlung wurde 2001 bereits zum dritten Mal das Prädikat "Ausgezeichnetes Zoofachgeschäft" durch den Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands (ZZF) in Zusammenarbeit mit der Tierärztlichen Vereinigung der praktischen Tierärzte und dem Bundesverband beamteter Tierärzte verliehen. Dieses Prädikat darf in Sachsen-Anhalt nur dieses Zoofachgeschäft führen. Herr Andersch ist Vizepräsident des ZZF und engagiert sich dort insbesondere um die Verbesserung des Tierschutzes im Zoofachhandel.

 

Das Projekt ist hinsichtlich der Haltungsbedingungen, der Fütterung bis hin zum Transport und vor allem auch hinsichtlich der sachkundigen Beratung beispielgebend.

 

Zweiter Preis , dotiert mit 1.300 Euro

 

Tierheim "Edith Vogel"

beim AltmärkischenTierschutzverein Kreis Stendal e. V.,

Eichstedter Weg 10, 39576 Stendal, Landkreis Stendal

 

Der Altmärkische Tierschutzverein Kreis Stendal e. V. betreibt in Stendal-Borstel ein Tierheim, in dem zurzeit 100 Hunde und ca. 120 Katzen betreut werden. Die untergebrachten Tiere werden unter Tierheimbedingungen ihren Bedürfnissen entsprechend artgerecht gehalten und versorgt. Neueren Erkenntnissen, beispielsweise über die Rudelhaltung von Hunden, wird in den großzügig angelegten Freigehegen Rechnung getragen.

 

Als Besonderheit der Hundehaltung wird die neue Hundezwingeranlage angesehen. Hier ist es durch einfache, aber sehr wirksame Form der Anordnung der Hundezwinger und ¿ausläufe gelungen, Hunde so zu halten, dass gegenseitige negative Beeinflussung, Unruhe und Aggressivität eingeschränkt werden können. Auf einer Fläche von 800 qm wurden halbkreisförmig acht Zwinger mit Innenhütten und Liegeflächen angeordnet. An die Zwinger schließen sich sonnenförmig großzügige Ausläufe an. Durch die spezielle Form der Anordnung der Ausläufe wird erreicht, dass alle Hunde Sichtkontakt untereinander und zur Anlagenumgebung haben, aber gleichzeitig jeweils nur unmittelbarer Kontakt zu dem Nachbarauslauf besteht. Daher wird die sonst übliche übergreifende Unruhe bei Einflüssen von außen vermieden.

 

Da die Zwingeranlage lediglich durch eine veränderte Raumaufteilung und ohne zusätzlichen finanziellen Aufwand gestaltet wurde, sollte sie beispielgebend für andere Tierheime sein.

 

 

 

 

 

Dritter Preis , dotiert mit 1.000 Euro

 

Rassegeflügelzuchtverein Sandersdorf und Umgebung e. V.

Zörbiger Str. 21, 06792 Sandersdorf, Landkreis Bitterfeld

 

Der Gemeinschaftszuchtanlage des Rassegeflügelzuchtvereins Sandersdorf und Umgebung e. V. sind 24 kleingartenähnliche Parzellen angegliedert. Die gesamte Anlage ist 1939 aus einer ehemaligen Braunkohlengrube auf einer Fläche von 1,4 ha errichtet worden. Jede der 24 Parzellen wird von einem oder mehreren Vereinsmitgliedern eigenverantwortlich bewirtschaftet, wobei in jeder Parzelle Hühner einer bestimmten Rasse gehalten werden.

 

In den Parzellen befinden sich mehrere Ställe mit großzügigem Auslauf. Dies ermöglicht den Tieren jegliche Form des Komfortverhaltens auszuleben. Pro Parzelle ist die Anzahl der Hühner auf ca. 20 bis 30 begrenzt, um wirklich eine tiergerechte Haltung zu ermöglichen.

 

Hervorzuheben ist auch die umfangreiche öffentlichkeitsarbeit des Vereins. Durch regelmäßige Veranstaltungen, u. a. mit Schulklassen wird versucht, artgerechte Geflügelhaltung zu veranschaulichen und breite Schichten der Bevölkerung hinsichtlich Tierschutz zu sensibilisieren.

 

Als Besonderheit der Rassegeflügelhaltung wird angesehen, dass der Rassegeflügelzuchtverein Sandersdorf und Umgebung e. V. eine Gemeinschaftszuchtanlage betreibt, die einerseits eine beispielgebende, tiergerechte Haltung von Hühnern in 24 Einzeltierhaltungen ermöglicht und andererseits durch die räumliche Nähe der Tierhaltungen ein Vereinsleben mit stark öffentlichkeitsbezogener tierschutzrelevanter Tendenz betrieben wird. Des Weiteren sollte nicht unerwähnt bleiben, dass das beeindruckende parkähnliche Ambiente, welches von den Vereinsmitgliedern erhalten wird, der Tierhaltung einen sehr naturbelassenen Rahmen verleiht.

 

Ehrenpreise

 

Tierpension "An der Bode"

Projekt der Lebenshilfe GmbH ¿ Werkstätten, Wohnhaus und Bildung, Weddersleben, Landkreis Quedlinburg

 

In der Tierpension "An der Bode" werden Pensionstiere artgerecht, insbesondere Hunde unter sehr guten Bedingungen gehalten. Mit viel Liebe betreuen behinderte Mitarbeiter unter der Anleitung von Frau Evelin Schönefuß die ihnen anvertrauten Tiere. Jedes der Pensionstiere wird individuell gepflegt, gefüttert und ausgeführt.

 

Tierheim Aschersleben

Tierschutzverein Aschersleben e. V., Aschersleben, Landkreis Aschersleben-Staßfurt

 

Der Tierschutzverein Aschersleben betreibt ein unter Tierheimbedingungen vorbildlich geführtes Tierheim. Herausragend aus Sicht des Tierschutzes sind die großen strukturierten Gruppenausläufe für Hunde, die im zeitlichen Wechsel von kontrolliert zusammengestellten Rudeln von max. 15 Hunden genutzt werden. Des Weiteren erfolgt eine verantwortungsbewusste Vermittlung der Tiere durch einen Abgabevertrag. Dieser räumt dem Tierheim weiterhin Rechte zum Schutz der vermittelten Tiere ein.

 

Tierauffangstation für herrenlose Tiere und Fundtiere "Birgit Luka"

Blösien, Landkreis Merseburg-Querfurt

 

In der Tierauffangstation in Blösien werden herrenlose und Fundtiere unter Tierheimbedingungen ihren Bedürfnissen entsprechend gehalten und betreut. Besonders hervorzuheben aus Sicht des Tierschutzes ist die kurze Verweildauer der Tiere in der Station. Die durchschnittliche Verweildauer beträgt nur ca. 1 bis 2 Wochen. Besonders technische Möglichkeiten wie das Internet werden genutzt, um die Tiere schnellstmöglich zu vermitteln.

 

Prachtfinken- und Kanarienhaltung Andreas und Ralf Grühn

Schlanstedt, Landkreis Halberstadt

 

Die Prachtfinken- und Kanarienhaltung der Familie Grühn zeichnet sich dadurch aus, dass in aufwendiger Art und Weise versucht wird, den unterschiedlichen Bedürfnissen der verschiedenen Vogelarten, beispielsweise hinsichtlich Fütterung und Nistmöglichkeiten, Rechnung tragen. Den Vögeln wird die Möglichkeit geboten artgerechtes Komfortverhalten auszuleben.

 

Guppy Farm "Elke Glaser"

Aschersleben, Landkreis Aschersleben-Staßfurt

 

In den Aquarien werden lebendgebärende Zahnkarpfen, vor allem Guppys, Schwertträger und Platys gezüchtet. Das Besondere aus Sicht des Tierschutzes ist, dass nur Fische gezüchtet werden, die für eine Hälterung im Aquarium geeignet sind. Haltung und Fütterung während der Aufzucht entsprechen den Aquarienbedingungen, wie sie auch beim Käufer zu erwarten sind. Dadurch sind die Tierverluste und der Medikamenteneinsatz gering. Die Auslieferung der Fische erfolgt über kurze Transportwege mit eigenem Fahrzeug.

 

Red-Mill-Bengal-Katzenhaltung Bärbel Abel

Wernigerode, Landkreis Wernigerode

 

Frau Abel hält Bengal-Katzen unter sehr großzügigen, außerordentlich aufwendig hergerichteten Haltungsbedingungen. Ihre Zucht verfolgt keinen eindeutigen gewerblichen Zweck, sondern ist darauf ausgerichtet, eine bisher nicht vollständig domestizierte Katzenrasse weiter zu sozialisieren. Dies wird mit sehr aufwendiger mühevoller Herstellung des Mensch-Tier-Kontaktes erreicht, wobei ein frühzeitiges Absetzen der Welpen vom Muttertier kompensiert wird.

 

 

Rückfragen an Thomas F. Kunstmann

 

 

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