Ministerium für Bau und Verkehr - Pressemitteilung Nr.: 236/02

Magdeburg, den 2. November 2002

Zugverspätungen:

Land erwägt Kürzung der zu zahlenden Entgelte für den Schienennahverkehr

Vor dem Hintergrund zunehmender Unregelmäßigkeiten im Regional- und im öffentlichen Schienennahverkehr erwägt das Land, die an die Deutsche Bahn zu zahlenden Entgelte zu kürzen. "Wenn eine Leistung nicht oder nur unzureichend erbracht wird, muss das auch Konsequenzen haben", sagte Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Karl-Heinz Daehre (CDU). Der Hinweis der Bahn auf witterungsbedingte technische Schwierigkeiten sei "wenig stichhaltig, weil diese Probleme schon seit dem vorigen Jahr bekannt, aber trotz entsprechender Zusage noch immer nicht gelöst sind."

Nach Angaben der Deutschen Bahn AG kommt es im Herbst regelmäßig dazu, dass sich auf den Schienen ein dünner Schmierfilm bildet. Dadurch entstünden an den Rädern der Triebfahrzeuge so genannte Flachstellen, die in der Werkstatt repariert werden müssten, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Gegenwärtig seien allein im Bereich Magdeburg von 25 Triebfahrzeugen elf nicht einsatzfähig. Besonders im S-Bahn-Verkehr komme es zu Verspätungen und Zugausfällen.

Um die Bildung der Flachstellen zu verhindern, wird ein elektronischer Gleitschutz eingesetzt. Nach Auskunft der Deutschen Bahn ist jedoch erst die Hälfte des Fahrzeugbestandes mit der notwendigen Spezialsoftware ausgestattet worden.

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