Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 331/00

Magdeburg, den 8. Juni 2000

Kongress von DBB und Microsoft in Leipzig/Ministerpräsident Höppner: Neue Technologien für bürgerfreundlichere Verwaltung nutzen

"Nicht nur in der freien Wirtschaft haben die neuen Technologien Einzug gehalten, auch die öffentlichen Verwaltungen haben sich in den vergangenen Jahren entscheidend gewandelt. In den Büros werden Computer, Internet- und E-Mail-Anschlüsse allmählich zur Selbstverständlichkeit. Die Nutzung von Informationstechnologien zielt vor allem auf mehr Bürgerfreundlichkeit, die auch oberster Grundsatz des Leitbildes der Landesregierung zur Modernisierung der Verwaltung ist." Das sagte Ministerpräsident Dr. Reinhard Höppner heute in Leipzig bei einem Kongress der Akademie des Deutschen Beamtenbundes (DBB) und der Firma Microsoft. Die Veranstaltung steht unter dem Leitthema "Neue Technologien für eine neue Verwaltung ¿ Perspektiven für Beschäftigte und Bürger".

Der Ministerpräsident betonte, es sei der klare politische Wille seiner Regierung, den an manchen Stellen noch zu wenig ausgeprägten "Dienstleistungsgedanken" in den Verwaltungen mit neuem Leben zu erfüllen und die Effizienz zu erhöhen. Wie die privaten Unternehmen bräuchten die Verwaltungen mehr Kunden-, also mehr Bürgerorientierung. Dazu müssten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein hohes Maß an Flexibilität aufbringen und die Bereitschaft, sich kontinuierlich weiterzubilden. Die Berufsbilder würden sich künftig auch in der Verwaltung dynamisch ändern.

Durch die Vernetzung dezentraler Dienststellen über Datenleitungen müssten verstärkt wohnortnahe Anlaufstellen für die Menschen geschaffen werden. Ein weiteres Ziel sei, den Bürgerinnen und Bürgern durch konsequenten Einsatz von Informationstechnik Verwaltungsleistungen unabhängig von den öffnungszeiten zugänglich zu machen. Höppner verwies in diesem Zusammenhang auf das Projekt "Virtuelle Verwaltung" im Landkreis Wernigerode.

Zukunftsweisend sei auch die Einführung des elektronischen Grundbuchs. Zum Ende dieses Jahres würden zwei Drittel des gesamten Grundbuchbestandes Sachsen-Anhalts auf das neue System umgestellt sein. Bereits jetzt könnten Notare und Kreditinstitute über ihre Computer online Informationen abrufen.

Darüber hinaus sei die Landesregierung mit vielfältigen Initiativen bestrebt, die Verwaltung durch den Einsatz neuer Medien moderner zu gestalten. Im Rahmen der 1998 gemeinsam mit der Deutschen Telekom gestarteten Multimedia-Initiative sollten unter anderem modellhaft eine bürgernahe Verwaltung geschaffen, ein Rahmenkonzept für ein hochleistungsfähiges Sachsen-Anhalt-Netz entwickelt sowie die Medienkompetenz im Lande deutlich erhöht werden. Wichtige Akzente würden auch mit der Innovationspartnerschaft des Landes mit Microsoft und einer ähnlichen Vereinbarung mit der Firma Cisco Systems gesetzt.

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