Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 015/02

Magdeburg, den 11. Januar 2002

Ehrung für engagierte Sachsen-Anhalter: Ministerpräsident Höppner überreicht Bundesverdienstmedaille

"Es freut mich immer wieder, wenn Menschen aus Sachsen-Anhalt einen vom Bundespräsidenten verliehenen Verdienstorden erhalten. Denn nur wenige bekommen diese besondere Auszeichnung. Sie wird nur an Bürgerinnen und Bürgern vergeben, die mit großem Einsatz und unter Zurückstellung eigener Interessen wichtige staatliche oder gesellschaftliche Belange gefördert haben." Das sagte heute Ministerpräsident Dr. Reinhard Höppner in Magdeburg bei der übergabe der Bundesverdienstmedaille an zwei Bürgerinnen und einen Bürger aus Sachsen-Anhalt.

Höppner würdigte die jahrelange ehrenamtliche Arbeit der Ordensträger: "Wenn ich mir Ihre Biographien anschaue, bin ich sehr beeindruckt, was Sie in Ihrem Leben geleistet und wie Sie sich für andere eingesetzt haben. Ob im sozialen, kulturellen oder kommunalpolitischen Bereich, immer haben Sie Verantwortung und Weitblick im Umgang mit Ihren Mitmenschen bewiesen. Dafür verdienen Sie öffentliche Aufmerksamkeit, großen Dank und Anerkennung von uns allen."

Genau darin liege auch der Sinn solcher Auszeichnungen, so Höppner weiter. "Sie sollen eine Belohnung für das Geleistete sein, den Geehrten zeigen, dass ihre außergewöhnlichen Anstrengungen nicht unbemerkt bleiben."

Die Ausgezeichneten erhielten die Orden wegen folgender Verdienste:

1. Liane Ebeling, Thale

Die 55-jährige Sozialarbeiterin wurde für ihre Verdienste im Rahmen der Initiative "Hilfe für die Kinder in Tschernobyl" mit der Bundesverdienstmedaille geehrt. Seit 1990 organisiert sie verschiedene Projekte, um die Bevölkerung in den strahlenbelasteten Regionen Weißrusslands nach der Tschernobylkatastrophe zu unterstützen. Ihrem Einsatz ist es zu verdanken, dass jährlich ein bis zwei Hilfstransporte in betroffene Dörfer gehen und weißrussische Kinder einen drei-wöchigen Ferienaufenthalt im Nordharz erleben können. Außerdem ist Liane Ebeling seit 1994 Mitglied des Stadtrates für das Bürgerforum Thale und engagiert sich dort im Sozialausschuss.

2. Gerhard Jordan, Magdeburg

Der 82-jährige Rentner wurde für seine langjährige ehrenamtliche Arbeit in der Kirche und in sozialen Verbänden mit der Bundesverdienstmedaille ausgezeichnet. Sein Verdienst ist es u.a., dass die evangelische Hoffnungsgemeinde in Magdeburg-Nord für viele Menschen ein Ort des Zusammentreffens und Verweilens geworden ist. Einzelne Projekte, wie der "Bibellesekreis" oder der "Treff für Behinderte und Nichtbehinderte", haben sich dank seines Engagements etabliert. Auch andere soziale und kulturelle Projekte der Gemeinde, wie z.B. das Projekt "Neue Orgel", konnten durch seine Unterstützung realisiert werden. Darüber hinaus ist Gerhard Jordan ehrenamtlich im Sozialverband Deutschland e.V. tätig und im "Gustav-Adolph-Werk", das insbesondere Hilfsaktionen für Osteuropa durchführt.

3. Inge Mecke, Magdeburg

Die 66-jährige Buchhalterin wurde für ihr ehrenamtliches Engagement und seelsorgerisches Wirken mit der Bundesverdienstmedaille geehrt. Seit den achtziger Jahren engagiert sie sich für das Versöhnungszentrum im nordirischen Corrymeela, in das seit Jahrzehnten Katholiken und Protestanten eingeladen werden, um einander kennen zu lernen und Feindschaft zu überwinden. Um dieses christliche Modell der Versöhnungsarbeit weiterzugeben, organisierte sie Berichtsabende für Jugendliche und Gemeindegruppen sowie Austauschprogramme von Freiwilligen. So ist es ihr gelungen, protestantische und katholische Jugendliche gemeinsam für soziale Projekte zu gewinnen. Darüber hinaus engagiert sich Inge Mecke ehrenamtlich in der evangelischen Jugendarbeit und nimmt regelmäßig am Landesjugendkonvent teil. Mit großem Einsatz ist sie als ehrenamtliche Mitarbeiterin bei der Aktion "Jugend-Dankopfer" tätig.

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